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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Survival of the Dead   (BLU-RAY)

Survival of the Dead
    
Original: Survival of the Dead   (USA, 2010)
Laufzeit: 90 Min. (1080p)
Studio: Splendid
Regie: George A. Romero
Darsteller: Alan van Sprang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe, Richard Fitzpatrick
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Making of, Trailer
Preis: ca.15 €
Wertung: 2-/ 2 / 3- (Bild/Ton/Extras)


"Insel-Affen"

Mit "Survival of the Dead" legt Zombie-Urvater George A. Romero seinen nunmehr sechsten Film in seiner Untotenreihe vor. Erstmals handelt es sich hier sogar tatsächlich um eine "richtige" Fortsetzung: die Gruppe Militär-Deserteure unter der Führung des grantigen Sarge (Alan von Sprang) hatte bereits einen markanten Auftritt in "Diary of the Dead". "Survival of the Dead" folgt den pragmatischen Plünderern auf ihrer Irrfahrt durch das Zombie-Apokalyptische Amerika. Als die Gruppe nach einem Scharmützel mit ein paar Hillbillys den jungen Boy (Devon Bostick) und einen Sicherheitstransporter mit über einer Millionen Dollar aufreißen, ändern sich die Pläne der Gang. Man weil ein ruhiges und überschaubares Plätzchen finden, an dem man sich niederlassen kann, ohne groß von Zombies gestört zu werden. Da kommt ihnen die obskure Online-Werbung von "Captain Courage" (Kenneth Welsh) ganz recht. Der alte Kauz verspricht eine sichere Bootsüberfahrt nach Plum-Island - einer Insel auf der das Leben wieder sicher und friedlich ist.
Doch auf der Insel gibt es größere Probleme als die blutgierigen "Deadheads", wie die Zombies hier schön tituliert werden. Seit Ewigkeiten herrscht eine Fehde zwischen den beiden Großfamilien, den O'Flynns und den Muldoons, auf der Insel. Und als Patriach O'Flynn alias "Captain Courage" mit der schwer bewaffneten Truppe von Sarge wieder auf Plum Island landet, wird die Luft wieder deutlich bleihaltiger.
George Romero bedient sich für "Survival of the Dead" ordentlich im Western-Genre und hat ordentlichen Spaß damit. Da sind die beiden verfeindeten Rancher-Familien, die sich bis auf's Blut bekriegen, da ist die Gang von Outlaws, die sich in den Familienstreit einmischt und die Zombies als Streitobjekt und Rinderersatz. Sogar reitende Leichen und kruder schwarzer Humor werden hier wieder geboten! Romero nimmt Elemente seines originalen, epischen "Day of the Dead"-Drehbuchs, um sie hier in einem neuen Licht aufzuarbeiten. Können Zombies domestiziert werden und nützliche Mitglieder der (un)menschlichen Gesellschaft werden? Eine Frage über die sich die Inselfamilien entzweit haben. Während die O'Flynns für das pragmatische Töten der Untoten sind, haben sich die Muldoons dafür entschieden, ihre Untoten bei sich zu behalten, um sie für einfache Arbeiten abzurichten. Romero spannt den Bogen sogar noch weiter und baut mit seinen Zombies ein Motiv des Feindes von Innen - der Terror aus der eigenen Gesellschaft. Das Scheitern im Umgang mit dieser Situation schiebt Romero auf die Unfähigkeit zur Diskussion: wie zwei Kindergarten-Kinder beharken sich Muldoon und O'Flynn, ohne dabei im geringsten an die blutigen Kollateralschäden zu denken. Nur die Feindschaft der beiden alten Männer, und nicht das Untotenproblem, reißt schließlich alle in den Tod. Die Zombies freuen sich darüber als schmatzende Dritte. Trotzdem bleiben die gesellschaftlichen Motive eher unausgegoren und wirken im Falle der Familienfehde eher platt.
Im Gegensatz zu "Diary of the Dead" funktioniert "Survival" aber auch wieder auf der Oberfläche, wenngleich das Roadmovie über die Outlaws nur wenig Spannung oder Originalität besitzt. Dies liegt vor allem an den schwachen wie oberflächlichen Figuren, die über ihren Comic-Charakter nicht hinauswachsen. Dies wirkt sich besonders bei dem Familienkrieg nachteilig aus, da ohne emotionales Investment in die Figuren auch kein größeres Drama aufkommen mag. So versteigt sich die Zombie-Hatz in die bekannten Romero-Szenarien, ohne seinem Kanon aber entscheidende Facetten hinzuzufügen.

BILD

Survival of the Dead

Der anamorphe HD-Transfer (2.35:1) basiert auf einer sehr guten Vorlage und liefert ein sehr detailreiches und scharfes Bild. Dennoch sind einige Szenen stärker von Rauschmustern befallen, die den HD-Look schmälern. Die Farben sind durchgängig kräftig, aber der Schwarzlevel hält nicht immer ganz mit und zeigt ab und zu milchige Tendenzen und ein wenig Rauschen. Insgesamt ein solider Transfer, der aber aufgrund des brandneuen Materials besser hätte ausfallen können.

TON

Survival of the Dead

Der DTS-HD 5.1 Sound ist auf Deutsch und Englisch sehr gelungen. Die komplette Soundstage wird sehr gut genutzt, um sowohl ambiente als auch konkret direktionale Effekte darzustellen. Von shclurfenden Zombiegeräuschen bis zu den Shootouts wird das komplette Spektrum gut bedient. Die Musik mischt sehr homogen unter den Klangteppich. Die Dialoge sitzen gut und immer verständlich im Centerkanal. Die deutsche Synchronisation des Films ist zudem recht solide gelungen. Zwar geht natürlich der Slang der originalen Stimmen verloren, aber dennoch ist der deutsche Track sehr gut anhörbar.

EXTRAS

Das "Making of" ist ein sehr kompakter Zusammenschnitt (ca. 11 Min.) aus Onset-Interviews und Behind-The-Scenes Aufnahmen. Größtenteils handelt es sich um eine Lobhudelei auf George Romero und sein Zombiegenre. Dennoch gibt es auch einige schöne Set-Anekdoten zu hören. Kaum umfassend, aber immerhin legt Romero auch hier seinen Grundgedanken hinter dem Film dar.
Die "International Shout-Outs" (Begrüßungsintros von Romero) und der orignale Kinotrailer sind auch noch auf der Scheibe.

FAZIT

Mit "Survival of the Dead" liefert George A. Romero erstmals eine echte Fortsetzung seiner "Dead"-Filme ab. Dennoch kann das schöne Western-Setting nicht darüber hinwegtäuschen, dass Romero hier einen Schnellschuss abliefert, der aus seinen Themen nur wenig herausholt. Dennoch kommen Zombie-Fans auf ihre Kosten und bekommen sogar eine Portion schwarzen Humors geliefert.



Kay Pinno