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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Deep Impact   (BLU-RAY)

Deep Impact
    
Original: Deep Impact   (USA, 1998)
Laufzeit: ca. 121 Min (1080p)
Studio: Paramount
Regie: Mimi Leder
Darsteller: Robert Duvall, Tea Leoni, Elijah Wood, Vanessa Redgrave, Maximilian Schell, Leelee Sobieski u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-TrueHD 5.1 Englisch DD5.1 Deutsch, Fr, It, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Fr, It u.m.
Extras: Kommentar, Making of, Interviews, Deleted Scenes, Trailer u.m.
Preis: ca. 24 €
Wertung: 2-/ 2-/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Menschlicher Einschlag"

Im Jahr des Herrn 1997/8 gab es wieder einmal eine herrliche Hollywood-Doublette: gleich zwei großangelegte Studiofilme befassten sich mit niederschmetternden Thema eines riesigen Killerkometen, der direkt auf die Erde zusteuert, um Tod und Verwüstung über das ach so sichere Reich der Menschheit zu bringen.
Während sich Michael Bay mit "Armageddon" einen Eintrag im Guinness-Buch für größtmöglichen Nonsens in einer apokalyptischen Zerstörungsorgie sicherte, setzte Regisseurin Mimi Leder ("Project Peacemaker") auf andere Akzente. Drei zentrale Erzählstränge nutzt Sie, um die menschliche Katastrophe im Angesicht der totalen Vernichtung zu spiegeln. Da wäre zum einen ein Prä-Hobbit Elijah Wood, der beim Sternegucken mit Highschool-Herzdame Leelee Sobieski nichts ahnend die tödliche Gefahr entdeckt. Dann gibt es die gestresste und emotional abgewirtschaftete Journalistin (Tea Leoni), die dem Regierungs-Cover-Up der drohenden Katastrophe auf die Schliche kommt und gleichzeitig versucht, ihre getrennt lebenden Eltern wieder zu versöhnen. Dann gibt es noch die Space-Helden der Rettungsmission (u.a. Robert Duvall und Jon "Iron Man" Favreau), die ihre persönlichen Ambitionen und Probleme der Mannschaftsaufgabe Weltrettung unterordnen müssen. Mittendrin nimmt Morgan Freeman als US-Präsident lange vor Barack Obama das Schicksal der freien Welt an einem schwarzen Tag in die Hand. Leider werden die angerissenen Dramen leider nicht konsequent genug ausgespielt, um wirklich mitreißen zu können. Dennoch schmeißt Regisseurin Leder nur mit einer wohldosierten Portion Schmalz um sich und schrappt noch gerade so an peinlichen Momenten vorbei. Dies betrifft natürlich hauptsächlich das Teenager-Drama, das aber bereits für die Kinofassung ordentlich zusammengekürzt wurde (siehe auch Extras). Am dichtesten erzählt wird die Geschichte der Rettungsmission im All, die tatsächlich einige Konflikte auflöst und harte Realitäten gut in ein menschliches Gewand packt. Unterstrichen durch gute Leistungen der kompletten Ensemble-Besetzung liefert "Deep Impact" familientaugliche Katastrophen-Unterhaltung, die auf schmerzfreies Mainstream-Niveau nivelliert wurde.

BILD

Deep Impact

Der anamorphe Widescreentransfer (2.35:1) zeigt sehr gut die Stärken und Schwächen des vorliegenden Materials. Der generelle Zustand der Vorlage ist sehr gut. Nur wenige Bildpunkte und eine leichte Körnigkeit lassen erkennen, dass der Film doch schon über zehn Jahre alt ist. Schärfe und Kontrast sind besonders in den Nahaufnahmen sehr gut, aber müssen dann doch in den Panorama-Aufnahmen ein wenig an Detailgenauigkeit einbüßen. Auch die Effektsequenzen sind aufgrund der höheren Auflösung einer deutlicheren "Entblößung" ausgesetzt. Die Farben halten dabei aber gut durch und liefern eine durchaus starke, aber nicht überbetonte Farbpalette. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief, aber trotzdem sehr detailreich. Die Kompression arbeitet sauber und hält das Bild stabil und artefaktfrei. Gut.

TON

Deep Impact

Leider liegt nur der englische Ton im DD-TrueHD 5.1 Format vor. Alle anderen Sprachen müssen sich mit einem Standard DD5.1 Track begnügen. Insgesamt fällt hier auf, dass der deutsche Track ein wenig frontlastig wirkt. Abgesehen von der Musik bleiben die ambienten Soundeffekte eher verhalten. Erst im Finale wird dann noch einmal die Effekte-Schraube ordentlich angezogen. Die Dialoge liegen derweil satt und fest im Centerkanal. Störende Überlappungen oder Aussetzer konnten nicht festgestellt werden. Ein solider Track, dem man allerdings etwas mehr Power gewünscht hätte.

EXTRAS

Die Extras wurden von der Special Edition DVD portiert. Der Audiokommentar mit Regisseurin Mimi Leder und dem zuständigen Chef der visuellen Spezialeffekte Scott Farrar ist ein solider und unterhaltsamer Track. Beide Teilnehmer schwelgen in ihren Erinnerungen an die Produktion und diskutieren die zahlreichen Entscheidungen und Veränderungen, die an dem Film und seinem ursprünglichen Konzept vorgenommen wurden. Dazu gibt es auch ein paar herrliche Anekdoten zu hören. So dachte Mimi Leder bei dem Titelzunächst, dass ihr Steven Spielberg einen Porno als Projekt anbieten würde.
Einen weiteren sehr guten Blick hinter die Kulissen bietet das vierteilige "Making of" (zusammen ca. 30 Min.). Hier gibt es einen kompakten aber dennoch ausführlichen Einblick in die Arbeit an "Deep Impact". Zu sehen gibt es dabei auch einige geschnittene Szenen, die sich hauptsächlich auf die Teenie-Liebesgeschichte beziehen. Detailliert bespricht Regisseurin Leder auch einige bewusste Veränderung. So sollte z.B. eine groß angelegte Weltuntergangsparty am Strand stattfinden, von der es noch eindrucksvolle Konzeptzeichnungen zu sehen gibt. Sehr gut.
Abschließend gibt es noch eine Fotogalerie und zwei Trailer zu sehen.

FAZIT

Man kann "Deep Impact" als solide Eichgröße im Bereich des modernen Katastrophenfilm sehen: ein klassisches Studioprodukt, das auf zahnlos glattgebügelte Weichspüler-Unterhaltung setzt, ohne die angekratzten Themen wirklich auszuloten. Trotz dieses Mankos weiß "Deep Impact" ober5flächlich zu unterhalten.
Die Blu-Ray bietet eine solide HD-Präsentation und den bekannten Schwung an Extras der Special Edition. Insgesamt eine solide Packung.



Kay Pinno