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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Highlander - SE   (BLU-RAY)

Highlander - SE
    
Original: Highlander   (USA, 1985)
Laufzeit: 116 Minuten (1080p)
Studio: Kinowelt
Regie: Russel Mulcahy
Darsteller: Christopher Lambert, Sean Connery, Clancy Brown, Roxanne Hart, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Kommentar, Making of, Del. Scenes u.m.
Preis: ca. 22 €
Wertung: 2 / 2-/ 2- (Bild/Ton/Extras)


"There can be only one!"

Nicht nur die 80-er Jahre sondern auch die Kultfilme aus der Zeit von Stretchhosen, Big-Guns-Action und Dauerwellen haben Hochkunjunktur. Das allerdings “Highlander” seit seinem ersten Start 1985 nie wirklich aus der Mode gekommen ist, zeigen zahlreiche Sequels (Anmerkung: Nie war die Tag-Line eines Films bezeichnender: Es kann nur einen geben!), eine Fernseh- und eine Zeichentrickserie. Die Geschichte um den unsterblichen Highlander Connor Mcleod, der sich im New York der Neuzeit mit Kraft und Schwert gegen andere Unsterbliche durchsetzen muss, hat auch heute nichts von ihrer Faszination verloren. Trotz einiger bewusster Löcher in der Theorie des Unsterblichen-Universums verschmilzt die elegante Regieleistung des Australiers Russel Mulcahy mit der erstaunlichen Kamera von Gerry Fisher und natürlich der enigmatischen Musik von Queen zu einer berauschenden Fantasy-Melange. Schuld daran ist hauptsächlich die phantasiereiche Geschichte von Gregory Widen, der sich später auch noch für "Backdraft" und “God’s Army” verantwortlich zeichnen sollte. Doch auch die Besetzung sorgt für den Dauerbrenner-Status von “Highlander”: Christopher Lambert war gerade erst aus dem Dschungel von “Greystoke” wiedergekehrt, Sean Connery macht eigentlich immer eine gute Figur und Clancy Brown als Bösewicht Kurgan versetzte dem sterbenden Punklook den letzten Todesstoß. Autsch.

BILD

Highlander - SE

Leider ist im Gegensatz zur Titelfigur das Bildmaterial von “Highlander” nicht unsterblich. Das Filmmaterial aus den 80-er Jahren hat besonders mit Qualitätsschankungen und -verlusten zu kämpfen. Auf den bisherigen Heimvideo-Inkarnationen war "Highlander" deshalb bereits immer eine zwiespältige Angelegenheit. Gespannt war deshalb die neuerliche Auswertung in HD erwartet worden. Bahnte sich bildtechnisch eine Katastrophe oder eine Erlösung an? Dankbarerweise kann man sagen, dass sich das Warten gelohnt hat. "Highlander" sieht wirklich gut in HD aus. Zunächst ist die Vorlage in einem sehr guten Zustand, der keine zusätzlichen Verunreinigungen oder Printdefekte mit sich bringt. Schärfe und Kontrast sind erstaunlich gut und liefern ein sehr reichhaltig detailliertes Bild. Auch die eher realistisch gehaltenen Farben kommen hier ordentlich kräftig herüber, ohne vom Gesamteindruck abzulenken. Das (zu erwartende) Filmkorn ist weitaus weniger aggressiv als angenommen. Besonders die Szenen in den Highlands, z.B. bei der ersten Schlacht, sind wirklich extrem detailliert und lassen vor allem die Landschaft richtig gut aussehen. Dennoch gibt es auch Szenen, die etwas stärker vom Filmkorn befallen sind. Dies liegt jedoch im absolut akzeptablen Bereich für das Ausgangsmaterial und ist nicht so gravierend wie bei den "Ghostbusters".
Eine ganz offensichtlich matschige Stelle im Transfer (Die Überblendung von Connors Tod in den Highlands in sein Auge!) geht aber nicht auf das Konto des Masterings. Dieser Effekt wurde von Regisseur Mulcahy bereits für den Kinofilm auf einer normalen Videoschnittanlage erstellt, da dies damals nicht auf Film manuell montiert werden konnte. Diese Szene sah bereits immer "so schlecht" aus, nur ist dies früher dank der geringen Video-Auflösung kaum jemandem aufgefallen.
Der Schwarzlevel ist sehr tief, aber ausreichend detailreich. Hintergrundelemente werden nicht verschluckt. Die Kompression arbeitet dazu absolut unauffällig.
Persönlich habe ich Highlander in so ziemlich allen Video-Inkarnationen (einschließlich Laserdisc!) erlebt und muss Kinowelt ein dickes Kompliment machen. Dass der Film nochmal so gut aussehen könnte (besonders im empfindlichen HD), hätte ich nicht gedacht. Großartig!

TON

Highlander - SE

Der Sound in DTS-HD 5.1 wurde noch einmal komplett neu abgemischt. Leider mit sehr unterschiedlichem Resultat. Doch zuerst die guten Nachrichten. Die nachträglich für die "10th Anniversary Edition" eingefügten Soundeffekte für den "sechsten Sinn" der Unsterblichen sind hier nicht vorhanden. Die Dialoge auf Deutsch und Englisch wurden zudem extrem gut aufgeräumt und sind in der Klangkulisse weitestgehend gut verständlich.
Hier wird es jedoch schon wieder haarig. Anscheinend konnten sich die Tontechniker nicht darauf einigen, wie man die Lautstärke zwischen den einzelnen Komponenten aufteilt. So sind die hübsch surroundtechnisch aufgelösten Soundeffekte zunächst stärker im Vordergrund zu hören, während die Musik dagegen etwas heruntergedreht wurde. Dieses leichte Missverhältnis wurde später wieder etwas angepasst, aber nicht vollständig korrigiert. Weiterhin bleiben sowohl der Titel- als auch Endsong künstlich dünn verhallt, was auf allen Videofassungen allerdings so ist. Ob dies eine stilistische Wahl von Russel Mulcahy ist, bleibt aber ein Geheimnis. Dafür klingt die “Who wants to live forever”-Sequenz wesentlich besser und breiter in der geöffneten Soundstage.
Auch die "alten" Soundeffekte wie das Schwerterklirren wurden so gut es ging aufpoliert und klingen nicht mehr ganz so dumpf.
Dieser Mix bietet also sowohl Licht als auch Schatten. Auf eine richtig gut restaurierte Abmischung muss man aber immer noch warten.

EXTRAS

Leider hat Kinowelt nicht den originalen und sehr gelungenen Audiokommentar mit Regisseur Russel Mulcahy und den Produzenten Peter Davis und William Panzer portiert, sondern hat einen neuen Solo-Kommentar mit Mulcahy aufgenommen. Der klingt allerdings so, als hätte man ihn um 6 Uhr morgens unerwartet aus dem Bett gezerrt, vor ein Mikrofon gesetzt und gebeten aus dem Stehgreif mal alles über "Highlander" zu erzählen. Mulcahy wiederholt vieles, was Onscreen zu sehen ist und gibt hier und da mal einen technischen Kommentar ab ("Da haben wir die Kamera benutzt"; "Hier sind wir in London; Hier in New York"). Ein recht schwacher Kommentar, der vor allem an den originalen Kommentar mit dem Produzentenduo lange nicht heranreicht.

Dafür ist wenigstens ein dreiteiliges "Making of" (zusammen ca. 90 Minuten) vorhanden, dass sehr detailliert auf die Arbeit an "Highlander" eingeht. Mit dabei sind auch Schauspielerin Roxanne Hart und Autor Gregory Widen, der auch die Unterschiede zu seiner originalen Geschichte hervorhebt. Einzig vermisst wird hier Kurgan-Darsteller Clancy Brown.

Das "Interview mit Christopher Lambert" ist knapp neun Minuten lang und dementsprechend sehr kompakt. Dennoch quetscht sich Lambert sehr schnell viele Erinnerungen aus dem Gedächtnis und bewertet auch die eigentliche Geschichte und Komplexität von "Highlander".

Die geschnittenen Szenen stammen tatsächlich von dem originalen Interpositiv-Master aber besitzen leider keinen Ton mehr. Dies ist schade, da es hier ein paar verlängerte Dialogszenen u.a. mit Rachel gibt. Außerdem sind auch die verlängerten Wrestling-Szenen vom Anfang des Films vorhanden.
Es fehlen allerdings weitere verschollene Szenen, von denen anscheinend auch nur noch Fotos vorhanden sind (u.a. die Party mit Kastaghir). Diese sind hier leider in keiner Form vorhanden.
Online kann man sich per BD-Live auch Zugang zu weiteren Infos und einem Forum verschaffen.
Ein Trailer zum Film ist auch noch vorhanden.

FAZIT

Eine wirklich schöne Überraschung: "Highlander" sieht auf Blu-Ray wirklich gut aus! Wer auf Amazon oder anderen Portalen die negativen Kritiken liest, darf dies geflissentlich ignorieren. Dieser Film hat nie besser ausgesehen, aber er sieht eben auch nicht aus wie der neuste Pixar-Film! Zudem kommen die bisherigen Extras plus weitere aufgetauchte geschnittene Szenen dazu. Das Upgrade ist hier absolut verpflichtend.



Kay Pinno