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REVIEWS



Chocolate   

Chocolate
    
Original: Chocolate   (USA, 2005)
Laufzeit: 58 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: Mick Garris
Darsteller: Henry Thomas, Matt Frewer, Lucie Laurier, Leah Graham, Stacy Grant u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Interviews, Behind the Scenes u.m.
Preis: ca. 17 Euro
Wertung: 2-/ 2 / 3- (Bild/Ton/Extras)


"Weiches Hirn!"

Seien wir mal ehrlich: selbst ein einziges Stückchen Schokolade hat mehr Brennwert als diese lähmende Episode von “Masters of Horror”. Ausgerechnet “Mastermind” Mick Garris schafft es nicht, aus der eigentlich interessanten Grundidee auch nur einen Hauch von Spannung geschweige denn Horror zu ziehen. Jamie (Ex-E.T.-Kumpel Henry Thomas) ist eine dumme Wurst. Der Lebensmittelchemiker ist ein wimmernder Jammerlappen, dem seine Frau (anscheinend zurecht) den Laufpass gegeben hat. Außerdem knallt der Schlawiener seine neuen Dates ausgerechnet dann, wenn sein kleiner Sohn Besuchszeit bei Papi angemeldet hat. Doch Jamie plagen noch andere Sorgen: immer häufiger bekommt er Visionen, bei denen er im Körper einer unbekannten schönen Frau steckt. Dabei schmeckt, fühlt und erlebt er alles was sie auch erlebt - einschließlich eines seltsamen Schokoladengeschmacks im Mund. Jamie wird immer besessener von der Unbekannten, die schließlich auch einen Mord verübt. Getrieben aus Sorge und Leidenschaft macht er sich auf die Suche nach seinem Lustobjekt. Ein schwerer Fehler, wie sich für ihn herausstellen wird. Abgesehen von der absurden Grundidee des telepathischen Kontakts, der sehr stark an “Projekt Brainstorm” erinnert, dümpelt die Folge in bequemer Langeweile und Vorhersehbarkeit vor sich hin. Dass sich zum Schluss auch noch ein entscheidender Anschlussfehler im Make-Up als totaler Humbug herausstellt, enttäuscht zudem auf ganzer Linie. Henry Thomas bleibt von Anfang an ein Unsympath, der letztlich nur das bekommt, was er verdient hat. Weder wird durch die Visionen noch durch die Suche nach der Frau irgendeine Art von Spannungsaufbau gefördert. Hier darf Garris und auch seinen Akteuren totales Scheitern unterstellt werden, da die Geschichte nicht mal auf eine effektive Punchline hinausläuft. Diese Episode sollte man am besten den Visionen eines anderen Zuschauers überlassen.

BILD

Chocolate

Das anamorphe Bild (1.78:1) basiert auch hier wieder auf einer guten Vorlage, die keine analogen Rückstände wie Spratzer, Bildpunkte oder Dreckspuren erkennen lässt. Dennoch ist eine leichte Körnigkeit des Bildes festzustellen. Schärfe und Kontrast sind trotzdem sehr gut. Auch hier ist der Schwarzlevel wieder ein wenig beeinträchtigt. In dunklen Partien neigt das Bild zur Milchigkeit und körnt deutlich aus. Die Farben bleiben ansonsten äußerst kräftig. Die Kompression ist absolut sauber und lässt keine Artefakte oder Ruckeleien auftreten. Ab und an tritt aber an Konturen ein seichtes Zeilenflimmern auf.

TON

Chocolate

Bei dieser Episode kommt der DD5.1 Track ein wenig besser zum tragen. Jamies Visionen nutzen den Surroundklang zur geschickten Plazierung von Dialogen und Geräuschen im gesamten Surroundfeld, um “die Erfahrung” auf den Zuschauer zu übertragen. Ansonsten bleibt der Track Dialog-lastig und lässt hauptsächlich die Musik durch die Surroundkanäle rauschen. Die Dialoge sind auf Deutsch natürlich mal wieder stärker in den Vordergrund gemischt, aber auf beiden Tonspuren gibt es keine störenden Überlappungen. Insgesamt ein sehr solider Track, der sporadisch durch gute Surroundausnutzung auffällt.

EXTRAS

Als Extras gibt es ca. 40 Minuten an unkommentiertem Behind-the-Scenes Material (aufgeteilt in fünf Kapitel) zu sehen. Abgesehen von der Effekte-Arbeit an den beiden großen Special-Effekt Szenen gibt’s hier leider nicht so viel zu sehen. Dazu kommen noch drei Interviews: Regisseur Mick Garris (13 Min.) erzählt ein wenig über die Genese der Serie und wie seine Episode - basierend auf einer eigenen alten Kurzgeschichte - zum Leben erweckt wird. Auch die Interviews mit den Hauptdarstellern Henry Thomas und Lucie Laurier (zusammen ca. 27 Min.) fallen eher standardmäßig aus. Beide reden relativ gelassen über die Entwicklung ihrer Rollen und was sie von dem Konzept der “Masters of Horror” halten. Auf vier Texttafeln gibt’s schließlich noch eine Biographie von Mick Garris.

FAZIT

Leider liefert Mick Garris mit “Chocolate” eine äußerst schwache Episode ab, die kaum Spannung und erst recht keinen Horror entfalten kann. Die Extras auf der Scheibe bleiben auch eher schwach und lassen ebenfalls wieder den Audiokommentar des Regisseurs vermissen. Komplettisten sollten höchstens den Gang in die Videothek auf sich nehmen.



Kay Pinno