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REVIEWS



Vierte Protokoll, Das   

Vierte Protokoll, Das
    
Original: The fourth protocol   (GB, 1986)
Laufzeit: 115 Minuten (PAL)
Studio: Polyband
Regie: John Mckenzie
Darsteller: Pierce Brosnan, Michael Caine, Ned Beaty, Julian Glover u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (4:3)
Ton: DD 2.0 Deutsch
Untertitel: -
Extras: Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3-/ 4-/ 5- (Bild/Ton/Extras)


"Der Tod schreibt Liebesbriefe!"

Der kalte Krieg war eine Zeit von außergewöhnlich zerbrechlicher Balance zwischen den Machtblöcken Ost und West. “Das vierte Protokoll” nutzt diesen Umstand, um eine Geschichte über den möglichen Zusammenbruch dieser Balance zu erzählen. Ein russischer Top-Agent erhält den Auftrag, in Großbritannien einen Atombombenanschlag auf einen amerikanischen Nuklearwaffenstützpunkt zu verüben. Da die Aktion wie ein Unfall auf Seiten der Amerikaner aussehen soll, glauben die Russen durch diesen Schachzug das Nato-Bündnis zu entzweien. Als ein britischer Agent, dessen Stellung im Geheimdienst in letzter Zeit in Wanken geriet, erste Indizien für den geplanten Anschlag aufspürt, entwickelt sich eine intensive Jagd auf den unbekannten gegnerischen Spion. Mit den Mitteln des klassischen Agentenfilms setzt John Mackenzie “Das vierte Protokoll” in Szene. Weite, schneebedeckte Landschaften in der russischen Einsamkeit, die ein friedliches Sterben sicherstellen, läuten den Kampf um den Frieden ein. Die scheinbare Balance begleitet jede Aktion der beiden Agenten. So spielt der Thriller einmal mehr geschickt mit der Frage “Was wäre wenn...?”. Dabei beleuchtet er im Rahmen des Genres, auf welch abenteuerliche Weise die Labilität des Friedens durch die Aktionen der Einsatzagenten gefährdet wird. Ständig droht der Zustand der Welt aus seiner unsicheren Lage herabzufallen, um unter der Freiwerdung immenser Energie in ein stabile, aber verheerende Position zu gelangen. “Das vierte Protokoll” ernährt sich von der dadurch entstehenden Anspannung. In Vorortzügen, dunklen Ecken, unauffälligen Häfen oder trüben Hinterzimmern entscheidet sich die Zukunft. Die Balance zwischen den Machtblöcken mag zwar unsicher und fragil sein, aber es würde einen hohen Preis kosten das zu ändern. So entwickelt sich der Thriller zu einer spannenden Betrachtung über das Verhalten zweier Systeme zueinander.

BILD

Vierte Protokoll, Das

Die Vorlage, auf welche Polyband zurückgreifen konnte, hat ihre Macken. Vor allem zu Anfang schleichen sich Bildpunkte, gröbere Bildfehler und Dreckspuren ein. Nach den ersten 15 Minuten bessert sich das Erscheinungsbild zur Freude des Zuschauers. Nur noch vereinzelt treten Schwächen zu Tage. Die Kompression der DVD ist nicht gerade unsichtbar. Vor allem in der Nähe der Konturen ist das Bild in Bewegung und es gibt einzelne stehende Rauschmuster. Diese Effekte treten sehr schwankend auf. Mal kann man sie gar nicht entdecken, mal sind sie sehr auffällig. Dementsprechend gibt es auch Schärfeschwankungen.

TON

Vierte Protokoll, Das

Der Ton liegt in deutscher 2.0-Spur vor. Angesichts des Filmalters kann man das leichte Rauschen sicherlich verschmerzen. Ähnliches gilt für den leicht dumpfen Klang, der ein wenig an Dynamik vermissen lässt. Ansonsten kann man sagen, dass hier zwar keine Bäume ausgerissen werden, aber zum einen sind die Dialoge klar und verständlich, zum anderen gibt es ein paar nette räumliche Effekte auf der Front-Stage. Darüber hinaus sorgt Lalo Schiffrins Musik für Atmosphäre. Leider gibt es keinen englischen Originalton. Vermutlich liegt das daran, dass in Deutschlang ohnehin niemand diese schwierige Sprache beherrscht, von den wenigen Forschern mal abgesehen.

EXTRAS

Nur ein Trailer lockert die DVD auf.

FAZIT

John Mackenzie hat einen wunderbaren Agentenfilm gedreht, der das Anschauen mehr als wert ist. Da lassen sich auch die Schwächen bei der Bildqualität und dem vorhandenen Ton verschmerzen. Dass mir aber das Vergnügen, Michael Caine und Pierce Brosnan im Original hören zu können, verwehrt wird, nehme ich persönlich übel. Der Originalton sollte in heutiger Zeit zum Standard gehören.



Stefan Dabrock