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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Venom   

Venom
    
Original: Venom   (USA, 2005)
Laufzeit: 83 Minuten (PAL)
Studio: Buena Vista
Regie: Jim Gillespie
Darsteller: Agnes Bruckner, Jonathan Jackson, Laura Ramsey, Rick Kramer u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch, Fr, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, Spa, It u.v.a.
Extras: Making of, Storyboard-Vergleich, Casting
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1 / 1-/ 3- (Bild/Ton/Extras)


"Schlangengezücht!"

Tief im Süden der USA lauert Schauerliches: nicht etwa der Ku-Klux-Klan oder randalierende Rednecks sondern die Arbeitswerkzeuge einer alten Voodoo-Hexe sorgen für Ärger im Land des Gumbo. In dem abgelegenen Backwater, einem Sumpfkaff irgendwo in Louisiana, leben anscheinend nicht nur die Casting-Rejects von L.A.s TV-Sender sondern auch ein piefiger Tankstellenbesitzer namens Ray (Rick Cramer), dem diese Möchtegern College-Kids gehörig auf den Sender gehen. Glück für ihn, dass er bei einem Autounfall ums Leben kommt und von den besessenen Schlangen oben genannter Schwarzmagierin (jaja, ich weiß) mit der bösen Energie von allerlei Übeltätern vollgepumpt wird. Pech für die Kids, dass er deshalb von den Toten zurückkehrt, um einem dunklen Voodoo-Dämon fortan junges Fleisch als Opfer darzubieten. Dass Jim Gillespie (“Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast”) ein technisch solider Handwerker ist, zeigt sich auch in “Venom”. Die atmosphärischen Bilder lassen einen in die dumpfe Sphäre Louisianas eintauchen und geben dem Film einen teuren wie ansprechenden Look. Inhaltlich hat sich ein Slasher jüngeren Datums - und das auch noch aus der Feder von “Scream”-Autor Kevin Williamson - allerdings selten so wenig um seine Opfer geschert wie hier. Abgesehen von der Zusammenhanglosigkeit der Teenager-Storyfragmente handeln die Wechselbälger auf der Flucht vor dem Killer auch noch derart unsozial, dass man ihnen nur den verdienten Tod an den Hals wünschen kann. Der einzige aus der durchschnittlich chargierenden Gruppe, der sich tatsächlich aufopfert, wird zur Strafe gleich zweimal gekillt. Unangenehm fällt leider ebenfalls auf, dass Gillespie sich dazu entschlossen hat, jeden Angriff von Schlangen-Ray in ein hektisch verzerrtes Schnittgewitter zu verwandeln. Schade, denn als metzelnder Voodoo-Zombie in Jambalaya-Country war der gute Ray eine angenehme Variation des altbekannten Slasher-Themas - leider nur ohne jeglichen Biss.

BILD

Venom

Der anamorphe Bildtransfer (2.35:1) hat enorme Referenzqualität. Die Vorlage ist absolut sauber und sieht wirklich brillant aus. Selbst in dunklen und vernebelten Szenen bleibt das Bild absolut scharf und detailreich. Die Farben sind sehr kräftig und bringen auch einen starken Schwarzlevel mit. Dennoch sind in den vielen dunklen Szenen alle Bildbereiche gut zu erkennen. Die Kompression hält das Bild stabil und rauschfrei. Artefakte und Hintergrundrauschen konnten nicht festgestellt werden. Dieser Transfer macht fast schon den Eindruck eines High-Definition Transfers. Ohne wenn und aber einfach sehr gut.

TON

Venom

Der relativ aggressive DD5.1 Track nutzt die gesamte Soundstage von Anfang an aus. Von der stimmungsvollen Eröffnungsmusik bis zu den räumlich gut positionierten Geräuschen wie Rays Schlüsselrasseln, das ständig um die Zuhörer zu schleichen scheint, wird die heimische Surroundanlage gut in Anspruch genommen. Selbst bei ruhigeren Dialogszenen hat man sich bemüht, ambiente Soundeffekte in die Surroundkanäle zu verteilen. Die Dialoge sitzen derweil immer gut verständlich im Centerkanal. Störende Überlappungen treten dabei nicht auf. Ebenfalls sehr gut!

EXTRAS

Das “Making of” läuft nur kurze acht Minuten, aber kann mit einer angenehmen Portion an Informationen aufwarten. Hauptsächlich Drehbuchautor Kevin Williamson erzählt über die Hintergründe des Projekts, das eigentlich auf einem noch nicht fertiggestellten Videospiel basiert. Von den Akteuren ist leider nicht sonderlich viel zu erfahren, außer dass anscheinend tatsächlich in einem echten Louisiana-Sumpfgebiet gedreht wurde. Williamson und die Schauspieler sprechen schließlich noch ein bisschen über ihre Voodoo-Kenntnisse. Zu vier Filmszenen gibt’s noch einen Storyboard-zu-Film-Vergleich im Splitscreen-Verfahren. Zum Abschluss sind auch noch kurze Ausschnitte aus den Casting-Videos von sechs Schauspielern des Films zu sehen.

FAZIT

Mit “Venom” zeigt sich mal wieder ein klassisches Beispiel von Studio-Misskalkulation. In das gut wirkende Projekt wurde ordentlich Geld gepumpt, um dem Film einen sehr guten Look zu verpassen. Leider kann der schwache Inhalt den schicken Stil absolut nicht rechtfertigen. Dennoch dürften unbedarfte Genrefreunde einen kurzen Spaß damit haben. Technisch reizt die Scheibe die Bild- und Tonqualität der DVD voll aus.



Kay Pinno