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REVIEWS



13 Geister   

13 Geister
    
Original: Thirteen Ghosts   (USA, 2001)
Laufzeit: 87 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar Home Entertainment
Regie: Steve Beck
Darsteller: Tony Shaloub, Embeth Davidtz, Matthew Lillard, F. Murray Abraham, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch,Fr,IT,SPA
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, u.a.
Extras: Kommentar, Making of, Geisterbios, u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2+ / 1- / 3+ (Bild/Ton/Extras)


"Ich hoffe das Bad ist im Keller."

Seiner verbleibenden Familie vermacht der verschrobene Onkel Cyrus Kriticos (F. Murray Abraham) ein seltsames gläsernes Haus. Darüber freut sich der verwitwete Arthur (Tony Shaloub) ganz mächtig, denn seine beiden Kinder und das Hausmädchen sind echte Nervensägen. Da könnte ein wenig mehr Platz für die Rasselbande ja nicht schaden. Leider hatte der verstorbene Onkel aber das merkwürdige Hobby alle nur erdenklichen Kuriositäten zu sammeln. Und dazu gehören auch zwölf fiese Geister, die sicher im Keller verwahrt sind. Doch wie das Schicksal und das Drehbuch nun mal so will kommen die übernatürlichen Quälgeister natürlich frei und die schaurige Jagd durchs Glashaus kann beginnen. Bei “13 Geister” handelt es sich genau wie bei “Haunted Hill” um ein Remake eines William Castle Klassikers aus dem Hause “Dark Castle”. Trotz einer absolut superben Ausstattung und tatsächlich heftigen Make-Up Effekten von K.N.B. schlupft einem der Film durch die Finger. Die wirklich gelungene Atmosphäre wird nämlich durch den überhektischen Schnitt beim Auftreten der Spukgestalten völlig zunichte gemacht. Statt knisternder Spannung und wohligem Grusel ist man spätestens nach der dritten Attacke nur noch genervt. Besonders da in vielen actionreichen Momenten höchst ungünstig in lahme Dialogszenen umgeschnitten wird. Das sollte wohl spannungsfördernd sein, aber macht letzlich nur das Tempo der Szenen kaputt. “13 Geister” hätte wirklich das Zeug zu einem hervorragenden Gruselklassiker gehabt. So wird der Streifen aber leider nur ein geisterhaftes Dasein im Grusel-Olymp führen dürfen.

BILD

13 Geister

Wie von Columbia gewohnt kommt “13 Geister” in hervorragender Bildqualität daher. Die Transfervorlage ist völlig fehlerfrei und somit glänzt das anamorphe 1.85:1 Bild bei einer hervorragenden Kopression fast fehlerlos. Die Farben sind frisch und kräftig, während der Schwarzlevel ein wenig aufgeweicht wurde. Dies hilft aber bei den etwas düsterlichen Szenerien im Keller. Obwohl der Film nie wirklich dunkel wird, gibt es doch viele Kontraste, die durch das ganz leicht aufgeweichte Schwarz besser hervortreten. Kontrast und Schärfe liegen im grünen Bereich, obwohl ein leichter Filtereinsatz erkennbar ist. Die Konturen im Bild - besonders in Wideshots - wirken immer ein wenig weichgezeichnet. Ein gelungener Transfer der Oberklasse.

TON

13 Geister

Für geisterhafte Stimmung sorgt vor allem der Dolby Digital 5.1 Sound sowohl in Deutsch als auch in Englisch. Im Geisteruniversum wird halt viel mit guten Surroundeffekten gearbeitet. Dank der (schon oben erwähnten) Jump-Cuts bei den Geister haben sich auch die Sounddesigner viel Zeit genommen, um die visuellen Mätzchen ordentlich mit verzerrten Geistersounds zu unterstreichen. Hier wird allerdings mehr auf schnelle, laute Schockeffekt anstatt auf subtile, mehr direktionale Momente gesetzt. Da darf auch der Subwoofer zwischendurch mal aufglühen. Aber sonst bietet “13 Geister” eher einen moderaten Tiefbass-Einsatz. Der Mix selbst ist gelungen und sehr ausbalanciert. Kein fieses Überlappen von Sound, Musik oder Dialogen stört den Filmgenuss auf der DVD. Spitze.

EXTRAS

Das Hauptextra ist der laufende Audiokommentar mit Regisseur Steve Beck, Make-Up FX Chef Howard Berger von K.N.B. und Productiondesigner Sean Hargreaves. Alle drei liefern einen soliden Kommentar ab, der viele Informationen über die eigentliche Produktion enthält ohne zu technisch zu sein. Insgesamt bleiben die drei Geisterschöpfer aber zu steif und nehmen auch den Film als gruselige Unterhaltung zu ernst. Ein ordentlicher Kommentar aber kein Muss. Das “Making of” ist eine angenehme Variante einer Standard EPK. Mit einer Lauflänge von knapp 19 Minuten wird hier tatsächlich ein wenig hinter die Kulissen und vor allem der Make-Up-Abteilung auf die Finger geschaut. Eine echte Überraschung und ein Muss sind aber die Geisterbiographien. Hier werden die Hintergrundgeschichten der zwölf Geister erzählt und mit Ausschnitten und Skizzen bebildert. Das nicht mal eine dieser tollen Geschichten im eigentlich Film auftaucht ist ein Skandal! eiterhin gibt es noch ein paar informative Texttafeln zu William Castle. Der Kino-Trailer bildet das Schlusslicht.

FAZIT

Für Geisterfans ist “13 Geister” ein Muss und jüngere Zuschauer dürften einen höllischen Spaß an dem Gruselremake haben. Trotzdem bleibt der Film hinter seinem Potential zurück. Ganz im Gegensatz zu der gelungenen DVD-Umsetzung. Empfohlen.



Kay Pinno