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REVIEWS



Star Trek 9 - Der Aufstand   

Star Trek 9 - Der Aufstand
    
Original: Star Trek 9 - Insurrection   (USA, 1998)
Laufzeit: 99 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Jonathan Frakes
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, Levar Burton, Michael Dorn u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: Text-Kommentar, Dokus u.v.m.
Preis: ca. 24 €
Wertung: 3+/ 1-/ 1 (Bild/Ton/Extras)


"Überlebens-Lang!"

Die Idee hinter “Star Trek - Der Aufstand” ist interessant: haben sich doch die Drehbuchautoren mit einem der zentralen Elemente des “Star Trek”-Universum auseinandergesetzt - der Prime Directive! Diese oberste Regel zur Erforschung des Weltalls besagt nunmal, dass neu entdeckte, weniger fortschrittliche Zivilisationen (als Maßstab dafür wird wohl das Wissen um die Warp-Antriebstechnik gesehen!) nicht von der Föderation behelligt und aufgeklärt werden dürfen. Das Beobachten einer solchen galaktischen Ameisenfarm ist allerdings erlaubt. Ausgerechnet Androide Data (Brent Spiner) lässt ein solches Sternenflotten-Projekt auffliegen und nimmt die anwesenden Kollegen auf dem Planeten unter Beschuss, während die friedlichen Einheimischen - Ba’Ku genannt - von den ungebetenen Gästen erstaunt und entsetzt zugleich sind. Die Enterprise-Crew wird von General Dougherty (Anthony Zerbe) zur Hilfe hinzugezogen, da angenommen wird, dass Data eine Fehlfunktion hat. Tatsächlich greift Data auch das Shuttle seiner alten Bekannten an, als Picard mit Verstärkung auf dem Planeten landen will. Doch nicht nur Datas seltsames Verhalten sondern auch die auffällig junggebliebenen Ba’Ku geben dem Außenteam ein paar Rätsel auf. Und auch die knautschgesichtigen Sonar, mit denen General Dougherty bei der Beobachtungsoperation kooperiert, scheinen etwas verbergen zu wollen. Picard kommt schließlich einer Verschwörung auf die Schliche, bei der er sich das erste Mal in seinem Leben gegen die Sternenflotte wenden muss, um seine Ideale und die der Föderation zu verteidigen. Leider ist “Star Trek - Der Aufstand” als Nachfolger zum überragenden “Der erste Kontakt” eine Enttäuschung. Zwar liefert Jonathan Frakes bei seiner zweiten Regie-Arbeit wieder sehr schöne Charaktermomente für alle Crew-Mitglieder ab, doch die eigentliche Story - einschließlich einer Liebesepisode für Captain Picard - kann kaum überzeugen. Schlimmer noch: die Entscheidung der Enterprise-Besatzung ist moralisch äußerst bedenklich und selbstgerecht. Eine entsprechende Diskussion um diese Problematik wird zwar auch im Film geführt, aber bleibt dummerweise nur einseitig im Raum hängen. Welchen konkreten Nutzen die gesamte Operation auf dem Planeten der Ba’Ku hat und wie viele Leben der Eingriff von Picard & Co. letztlich kostet, darüber schweigt sich der Film letztlich aus. Dafür liefert die Geschichte im letzten Viertel noch einen gekonnten Plot-Twist, der das Geschehen wenigstens ein bisschen gerade rückt und auch eine ordentliche Portion Emotionalität nachliefert.

BILD

Star Trek 9 - Der Aufstand

Der anamorphe Transfer (2.35:1) scheint direkt von der alten Bare-Bones DVD genommen worden zu sein. Die Vorlage ist zwar recht sauber (kaum Spratzer), aber dafür zeigt sich gleich von Anfang an ein starkes Zeilenflimmern, dass sich besonders in den Wideshots störend bemerkbar macht. Schärfe und Kontrast sind gut, wenngleich sich auch ein leichtes Grieseln in wenige Aufnahmen schleicht, die die Konturen ein wenig verwässern. Die Farben kommen dagegen stark zur Geltung und lassen sowohl die Raumschiffe als auch die Planetenoberfläche in frischem Glanz erstrahlen. Der Schwarzlevel ist tief, aber ausreichend detailreich. Die Kompression kann das schon erwähnte gelegentliche Hintergrundrauschen aber besonders das Zeilenflimmern leider nicht verhindern.

TON

Star Trek 9 - Der Aufstand

Wieder im Doppelpack mit einem DTS-Track (nur Deutsch) kann der Sound wieder voll überzeugen. Angefangen von dem eröffnenden Phaser-Duell bis zum obligatorischen Geplänkel im Weltall wird die Surroundkulisse voll ausgenutzt! Besonders hübsch: wenn die Beam-Markierungsdronen die flüchtenden Ba’Ku beharken, fluppen die Getroffenen hörbar auf allen Seiten weg. Die Dialoge bleiben derweil sicher im Center-Kanal während sich die Musik - wie üblich mächtig - auch hübsch auf alle Surroundkanäle verteilt. Ebenfalls keine Überraschung: Tiefbass-technisch ist der DTS-Track etwas auffälliger als die DD5.1 Tracks.

EXTRAS

Auf der ersten Filmdisc befindet sich diesmal nur der obligatorische Trivia-Texttrack der “Star Trek”-Experten Michael und Denise Okuda, die mit Hintergründen zur Produktion als auch mit Erläuterungen zu den Verbindungspunkten des Films im “Star Trek”-Universum aufwarten können. Da Regisseur Jonathan Frakes sowohl ausreichend auf der zweiten Disc zu Wort kommt und sein Kommentar zu “Der erste Kontakt” eher nur ein oberflächlicher Fun-Track war, wird ein weiterer Kommentar von ihm nicht wirklich vermisst.

Auf der zweiten Scheibe des Sets befinden sich wie üblich die verschiedenen Dokumentation. Hinter der Abteilung “Produktion” versteckt sich ein in sieben Kapitel geteiltes “Making of” (112 Minuten!!!), das so ziemlich alle wichtigen Bereiche der Entstehung des Films abdeckt. Abgedeckt werden hier alle wichtigen wie Designs, Pre-Produktion, Story-Entwicklung und natürlich die Location-Drehs und Spezialeffekte. Besonders Jonathan Frakes zeigt sich in seinen Äußerungen wieder sehr offen und ehrlich. Ihm ist deshalb das letzte, knapp 20 minütige Kapitel gewidmet, in dem er allein und persönlich seine Erfahrung vom Dreh mit den Zuschauern teilt. Sehr gelungen und besser als ein in die länge gestreckter Kommentar. Das “Star Trek Universum” beherbergt diesmal zwei aussergewöhnlich gute Beiträge: “Westmore’s Aliens” (17 Minuten) beschäftigt sich mit dem Design und der Make-Up-Arbeit an den verschiedensten “Next Generation”-Aliens. Dies wird allerdings noch durch “Traumhafte Aliens” (12 Min.) getoppt. Dort dreht sich alles um die verführerischen, außerirdischen Schönheiten des “Star Trek”-Universums. Besonders treffend kommentiert Schauspieler Robert Picardo seine “unheimliche Begegnung” mit der entblößten Seven of Nine: “Das war ein wirklich guter Tag!”. Die sechs entfernten/verlängerten Szenen (ca. 8 Minuten) sind tatsächlich eher belanglose Schnipsel, die nur mit einem weiteren hübschen Moment zwischen Riker und Troi aufwarten können. Interessant ist allerdings das alternative Ende, das ein wenig an “2001 - Odyssee im Weltall” erinnert. Neben einer Storyboard- und Bildergalerie gibt’s noch Trailer und die damalige Promotion-Featurette (ca. 5 Min.) beim Bonusmaterial zu entdecken.

FAZIT

Es ist vollbracht: alle “Star Trek”-Kinofilme sind jetzt als Special Editions erhältlich. Auch wenn “Star Trek - Der Aufstand” als Film nicht so gut funktioniert, macht das dritte “Next Generation”-Abenteuer dank Jonathan Frakes sicherer Regie trotzdem noch Spaß. Wie üblich groß von Paramount ausgestattet, fällt diese “Trek”-Doppelscheibe erstaunlicherweise bei der Bildqualität ein wenig negativ auf. Faszinierend!



Kay Pinno