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REVIEWS



Speed SE   

Speed SE
    
Original: Speed   (USA, 1994)
Laufzeit: 110 Minuten (PAL)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: Jan de Bont
Darsteller: Keanu Reeves, Sandra Bullock, Jeff Daniels, Dennis Hopper, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS5.1 Deutsch DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Spa, u.v.a.
Extras: 2 Kommentare, Interviews, Storyboards u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1 / 2+/ 1- (Bild/Ton/Extras)


"Schieß auf die Geisel!"

Mit solchen Bemerkungen macht sich Jack Traven (Keanu Reeves) bei seinem Kumpel vom SWAT-Team Harry (Jeff Daniels) echt unbeliebt. Als nämlich der verrückte Bombenlger Howard Payne (Dennis Hopper) Harry als Geisel nimmt, setzt Traven die Theorie in die Tat um. Diese Art von kompromißlosem Umgang mit den Protagonisten ließ die Herzen des Publikums anno 1994 höher schlagen und katapultierte “Speed” zum Blockbuster. In dieser Actionachterbahn schien eben alles möglich zu sein. Aus Rache vermint der durchgeknallte Payne einen Linienbus, der fortan nur noch über 50 Meilen pro Stunde ( ca. 100 km/h) fahren darf, damit die Bombe nicht explodiert. Traven ist natürlich sofort am Ball und versucht die Situation vor Ort in den Griff zu kriegen. Im Nachklapp von zahllosen “Die Hard”-Rip Offs stach “Speed” mit seinem einfach aber solide gestricktem Konzept hervor: schnelle und spektakuläre Action, die sich immer weiter beschleunigt! Egal um welchen Preis. Als Starvehikel für die damals noch recht unbekannten Mimen Keanu Reeves und Sandra Bullock ging die Rechnung auf. Ohne viel auf inhaltliche Schnörkel zu achten erzählt “Speed” seinem Zuschauer nur das, was er wirklich wissen muss, um sich an den hervorragend inszenierten Actionszenen ergötzen zu können. Hierbei wird Ex-Kameramann Jan de Bont besonders durch den anpeitschenden Soundtrack von Mark Mancina unterstützt, der dem Technikspektakel zusätzlich Pfeffer verleiht. Als letzte solide Actioninstanz vor dem großen Einfall der stylisierten Bruckheimer-Actionkracher vom Kaliber “The Rock”, glänzt “Speed” auch heute noch mit einem hohen Unterhaltungs- und Spannungswert.

BILD

Speed SE

Durch die Aufteilung der Extras auf zwei Scheiben glänzt der anamorphe Bildtransfer (2.35:1 Widescreen) mit einer tadellosen Kompression. Das Bild bleibt auch in unruhigen Phasen gestochen scharf. Weder Pixelei noch sonstiges Bildrauschen stören den Filmgenuss. Zusätzlich wurde die Vorlage komplett aufgeräumt und präsentiert ein wirklich tadeloses Bild. Weder Dreckspuren noch sonstige Spratzer machen sich auf dem Bildschirm breit. Der Schwarzlevel hat eine ordentliche Tiefe, die auch bei dunkleren Momenten alles erkennen lässt. Auch die Farbwiedergabe lässt bei Speed niemanden im Stich. Der etwas artifizielle Look zwischen Metall und Beton bleibt immer konstant. Hier hat sich Twentieth Century Fox wirklich Mühe gegeben.

TON

Speed SE

Das “Speed” natürlich auch in Sachen Surroundton keine Bremse ist, beweißt vor allem das Fox sich dazu entschlossen hat, wenigstens den deutschen Ton auch in DTS zu verpacken. Aber auch die Dolby Digitalspuren können voll überzeugen. Schon von der ersten Minute an wird die Soundstage voll geöffnet. Neben Mancinas tollen Score knirscht und rumpelt es im Fahrstuhlschacht sofort aus allen Ecken. Mit fleißigem Subwoofer Einsatz gerät die Achterbahnfahrt zur echten physischen Erfahrung. Der Mix hat allerdings ein altes Synchro-Problem: Die deutschen Dialoge sind in der DD-Spur sehr in den Centerkanal eingequetscht und klingen etwas artifiziell. Zusätzlich klingen manche Effekte etwas zu hell und ohne viel Substanz. Hier klingt die englische Tonspur wesentlich homogener. Ansonsten weiß der Mix gut zu gefallen: Die Soundkulisse ist perfekt auf Dialoge und Musik eingestellt. Die Unterschiede zur DTS-Spur sind eigentlich nur marginal. Einzig das Synchro-Problem scheint hier ordentlich gelöst worden zu sein. Auch klingen die Stimmen etwas natürlicher und verteilen sich auch ab und an besser auf die Surroundkanäle. Der zusätzliche Oooomph durch den Tiefbass ist natürlich beim DTS auch etwas deutlicher zu spüren.

EXTRAS

Gleich zwei Audiokommentare bringt die erste Scheibe des 2-er Disc Sets mit. Auf Spur 1 redet Regisseur Jan de Bont ausführlich über Technik, Ideen und seinem Sprung vom Kameramann zum Regisseur. Ein höchst informativer Track, der nicht nur Cineasten begeistern wird. Wer aber Unterhaltung pur genießen möchte, sollte sich für Track 2 entscheiden. Dort geben sich nämlich Produzent Mark Gordon und der Drehbuchautor Graham Yost kräftig Paroli. Abgesehen von zahlreichen Anekdoten sprechen die beiden Enthusiasten viel über die Entstehung des Projekts und die ursprüngliche Konzeption von “Speed”, die halt ein wenig anders ausschaute. Diesen Track sollte sich wirklich niemand entgehen lassen. Fazit: Höchst unterhaltsam! Auf der zweiten Scheibe befinden sich zahlreiche andere Features. Fünf geschnittene Szenen zeigen sich in guter Widescreen Qualität, sorgen aber nur für wenig Begeisterung. Puristen werden sich darüber freuen, dass sie endlich erfahren was Annie eigentlich in dem Bus macht und welches schlimme Verbrechen der Latino-Typ mit der Knarre verbrochen hat. Das Interview-Archiv bietet fünf Clips mit den Stars und Regisseur Jan de Bont. Diese Clips kann man aber getrost in die Tonne kloppen, da hier zu 98 Prozent nur Werbepalaver stattfindet. Richtig niedlich ist jedoch Sandra Bullock als sie über Keanu Reeves ausgefragt wird. Unter der Rubrik “Speed intern” lassen sich drei Clips zu knapp 25 Minuten aufrufen, die einen angenehmen Blick hinter die Kulissen vermitteln. Weiterhin lässt sich hier das komplette Drehbuch und ein interaktiver Aufsatz über die Ausstattung des Films finden. In letzterer Abteilung bekommt auch ein Laie gut erklärt, wo die Schwierigkeiten bei einer solchen Produktion liegen. Für Actionpuristen gibt es auch noch eine spezielle Sektion, die sich mit den gewagten Aufnahmen des Films beschäftigt. Neben zwei zehnminütigen Kurzfilmen über den Bussprung und den U-Bahncrash lassen sich hier auch die schönen Multiangle-Features finden. Neben mehreren Storyboard zum Film Vergleiche lassen sich auch vier große Actionszenen (Bussprung, Flugzeugexplosion, Jack kämpft gegen Payne und der U-Bahn Crash) in bis zu acht Blickwinkeln (auch gleichzeitig!!!) betrachten. Eine echte Augenweide. Abgerundet wird die Packung mit einem 25-minütigem “HBO-First Look Making of Speed”, welches von Dennis Hopper lustig moderiert wird. Hier handelt es sich nicht nur um eine schlappe EPK, sondern um einen soliden Blick hinter die Kulissen. Desweiteren erfreuen eine extensive Bildergalerie, Trailer und das Billy Idol Musikvideo “Speed”. Damit wäre das Rundum-Sorglos-Paket abgeschlossen.

FAZIT

Kein Thema: “Speed” gehört in jede DVD-Sammlung. Das neue 2-er Disc Set besticht in wirklich allen Kategorien und auch Besitzer der alten Disc sollten sich nicht um ein Update drücken. Deshalb wird “Speed” dringend zum Kauf empfohlen!



Kay Pinno