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REVIEWS



Royal Tenenbaums, Die   

Royal Tenenbaums, Die
    
Original: The Royal Tenenbaums   (USA, 2001)
Laufzeit: 105 Minuten (PAL)
Studio: Buena Vista
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Gene Hackman, Angelica Huston, Ben Stiller, Bill Murray, Gwyneth Paltrow u.v.a.
Format: 2.40:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Extras: -
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1-/ 2 / 6 (Bild/Ton/Extras)


"Ich wollte immer nur ein Tenenbaum sein!"

Ihr denkt, dass ihr eine verschrobene Familie habt? Dann schaut euch mal schnell “Die Royal Tenenbaums” an und lasst euch eines Besseren belehren. Der gute Royal (Gene Hackman) trennte sich vor 22 Jahren von seiner Frau Etheline (Angelica Huston). Dies hatte allerdings verheerende Auswirkungen auf die drei hochbegabten Kinder der Familie: Chas (Ben Stiller), Richie (Luke Wilson) und Margot (Gwyneth Paltrow) entwickelten sich zu emotional kaputten Sonderlingen, deren einst erfolgreiche Aussichten im Leben den Bach’runter gehen. Erst als Mutter Ethel den Entschluss fast, ihren Steuerberater Henry Sherman (Danny Glover) zu heiraten, fühlt sich der pleitegegangene Royal auf den Schlips getreten. Unter dem falschen Vorwand, bald sterben zu müssen, nistet er sich in seinem alten Zuhause ein und bringt auch die erwachsenen Kinder nach Jahren wieder zusammen. Damit fängt der Familienklinsch aber erst so richtig an. Ikonographisch lässt Regisseur Wes Anderson seine fabelhafte Besetzung alle möglichen Höhen und Tiefen zwischenmenschlicher Beziehungen durchlaufen ohne dabei seinen augenzwinkernden Humor zu verlieren. Von der Angst vor dem Leben bis zur Identitätskrise schrappt der Film allerdings immer nur an der Oberfläche der angedeuteten Probleme. Das Drehbuch aus der Feder von Luke und Owen Wilson wird hauptsächlich von seiner brillianten Starbesetzung gerettet. Der Spaß am Spiel der versierten Mimen überwiegt hier eindeutig vor dem recht banalen wenngleich abstrusen Inhalt der Familien-Geschichte. Der erfinderische Erzählstil Andersons hält den Zuschauer aber bei der Stange und unterstreicht die süffisante Ironie der aufrichtig heuchelnden Figuren ohne eine moralische Wertung abzugeben. Trotzdem wird der Film in Kritikerkreisen sicherlich zu viel gelobt.

BILD

Royal Tenenbaums, Die

Wie bei einem neuen Film nicht ungewöhnlich, zeigt sich das anamorphe Bild (2.40:1) von seiner freundlichsten Seite. Die Vorlage ist locker als Perfekt zu bezeichnen. Keine störenden Defekte oder andere Überbleibsel eines analogen Films sind hier zu erkennen. Kristallklar und superscharf bleibt der Transfer in allen Situationen. Nur der Kontrast ist in einigen hellen Szenen zu stark gewählt. Gleißend strahlen die weißen Kanten an den Konturen sehr stark über ihren Bereich normalen Bereich. Dies fällt aber nur bei ein paar wenigen Szenen ins Gewicht. In Schwenks lässt sich zudem ein sehr, sehr leichtes Zeilenflimmern feststellen, dass sich aber nie störend in den Vordergrund drängt. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief und sorgt mit der sehr guten Kompression für ein felsenfestes Bild. Trotz kleiner Mängel sehr gut!

TON

Royal Tenenbaums, Die

Das sich in diesem Familiendrama sicherlich kein großer Effekte-Soundtrack finden lässt, dürfte wohl ziemlich klar sein. Dafür tut sich auf der musikalischen Ebene so einiges: der Soundtrack wimmelt von erstaunlichen Liedern von John Lennon über Bob Dylan bis Vivaldi. Als narratives Element erfüllt die Musik fleißig wie sanft alle Soundkanäle während die Dialoge sicher im Center verankert sind. Für kleine atmosphärische Momente wie im Bild rechts auf einer Kart-Bahn sind die Surroundkanäle aber immer nur kurz im Einsatz. Alles in allem ein gelungener Track, der aufgrund des Materials sicherliche keine Wunder vollbringt. Gut.

EXTRAS

Als sogenannte “Plain Vanilla Disc” (Wer auch immer sich diese Begriffe einfallen lässt!?) bringen “Die Royal Tenenbaums” nicht mal einen Trailer als Extra mit. Das ist bedauerlich ungenügend.

FAZIT

Auch wenn “Die Royal Tenenbaums” nicht ganz den hochgestellten Erwartungen entspricht, bleibt der Film aufgrund seiner Besetzung ein Gewinner. Die DVD bleibt dafür im Vergleich zur US-Criterion Disc leider völlig ohne Extras. Echt schade.



Kay Pinno