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REVIEWS



Mord an der Themse   

Mord an der Themse
    
Original: Murder by Decree   (GB, 1978)
Laufzeit: 119 Minuten (PAL)
Studio: Kinowelt
Regie: Bob Clark
Darsteller: Christopher Plummer, James Mason, David Hemmings, Donald Sutherland u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch, It, Spa
Untertitel: Deutsch, NL, IT, Spa, Portugiesisch
Extras: Trailer
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2-/ 4 / 5- (Bild/Ton/Extras)


"Sie sind nur der Prinz der Detektive!"

Noch bevor “From Hell” und noch vor der genialen TV-Verfilmung “Jack the Ripper” mit Michael Caine befasste sich Regisseur Bob Clarke mit dem Mysterium der bis heute ungeklärten Morde im Whitechapel-Viertel Londons im Jahre 1888. Doch diesmal hat er Englands Besten auf den wahnsinnigen Killer angesetzt: Sherlock Holmes (Christopher Plummer) und sein Partner Dr. Watson (James Mason) werden von einer Handvoll Ladenbesitzer gebeten, den Morden auf den Grund zu gehen. Sie fürchten um ihre Geschäfte, da sich niemand mehr in die Straßen von Whitechapel traut. Auf ihrer Suche nach dem Täter kommen die Detektive einer großangelegten Verschwörung auf die Schliche. In einer absolut wundervoll-gruseligen (wenngleich historisch wieder mal neblig unakuraten!) Atmosphäre nimmt uns Bob Clarke in die Sterbezeit des viktorianischen Zeitalters in England mit. Der brodelnde Klassenkampf und das versiffte Ambiente der Elendsviertel der Stadt zeugen von den unwirtlichen Verhältnissen vergangener Tage. Mittendrin eine Handvoll erlesener Schauspieler, die wirklich überzeugend ihre Rollen ausfüllen. Da können Donald Sutherland als apathisches Medium und David Hemmings als ehrgeiziger Ermittler sogar in einigen Momenten den Hauptakteuren die Schau stehlen. Ansonsten wird man das Gefühl nicht los, das Mason und Plumber einfach dazu geboren waren Watson und Holmes zu spielen, die eigentlich erst von Peter O’Toole und Oliver Reed gespielt werden sollten. Die Auflösung der Ripper-Morde dürfte jeden Zuschauer, der nicht schon die oben erwähnten Filme gesehen hat, verblüffen. Besonders der moralische Nachschlag von Holmes ist ein echtes Juwel und hat nichts von seiner Wirkung verloren. Kinowelt hat mit dieser DVD auch erstmals die völlig ungekürzte Fassung des Films mit einer Laufzeit von 119 Minuten in Deutschland veröffentlicht. Die bisherige deutsche Fassung lief nur knapp 108 Minuten. In den englischen Passagen wurden deshalb deutsche Untertitel eingefügt.

BILD

Mord an der Themse

Obwohl der Film selbst einen sehr weichen und nebligen Look präsentiert ist die Vorlage des Films fast als makellos zu bezeichnen. Reste von Dreckspuren oder Defekten sind nicht vorhanden. Trotzdem gibt sich das anamorphe Bild ab und an etwas grobkörnig ohne aber in echtes Bildrauschen auszubrechen. Die Schärfe ist auch etwas unterschiedlich, da anscheinend für viele Aufnahmen eine Art Weichzeichner benutzt wurde, um die Konturen im Nebel besser “leuchten” zu lassen. Hier zeugt sich auch schon eine große Schwäche: der Schwarzlevel ist eher als milchig zu bezeichnen. In den schwarzen Bildanteilen lassen sich auch deutliche Artefakte von einer schwachen Kompression erkennen. Auf der Dual-Layer Scheibe währen immerhin noch zwei Gigabyte an Platz gewesen. Die Farben sind etwas matt, aber dies gehört zum Look dieses Films, der eher einen realistischen Ton anschlägt. Trotz der Mängel macht der Transfer einen erstaunlich guten Eindruck.

TON

Mord an der Themse

Mit einem deutlich reduzierten Rauschen und einer insgesamt gut aufgeräumten Tonspur kann der deutsche Monotrack durchaus punkten. Besonders die extrem furchteinflößende Musik kommt sehr gut zur Geltung. Die Dialoge sind klar verständlich und kraftvoll. Surroundaktivitäten gibt es natürlich keine. Die englische Tonspur ist deutlich rauschiger und auch die Originaldialoge klingen etwas muffeliger. Trotzdem ist dies für einen alten Monotrack noch akzeptabel.

EXTRAS

Außer einem Trailer hat sich leider nicht der Audiokommentar der US-DVD auf die Scheibe von Kinowelt verirrt. Wieder einmal schade.

FAZIT

Wer noch nicht “From Hell” gesehen hat, sollte sich unbedingt diese eher unbekannte Perle zu Gemüte führen. “Mord an der Themse” ist ein rundweg gelunger Jack the Ripper Film, der zudem mit dem beliebten Meisterdetektiv Sherlock Holmes aufwarten kann. Auch wenn die DVD den Audiokommentar der US-DVD vermissen lässt, bleibt der Film absolut sehenswert. Empfohlen.



Kay Pinno