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REVIEWS



Kickboxer   

Kickboxer
    
Original: Kickboxer   (USA/Italien, 1989)
Laufzeit: 97 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: Mark DiSalle & David Worth
Darsteller: Jean Claude van Damme, Dennis Alexio, Dennis Chan, Michel Qissi, u.v.a.
Format: 4:3 Vollbild
Ton: DD5.1 Deutsch
Untertitel: -
Extras: -
Preis: ca. 20 €
Wertung: 4 / 3-/ 6 (Bild/Ton/Extras)


"Ihr müsst anders trainieren in Amerika!"

Mit zahlreichen solcher Weisheiten überrascht Kampfkunstmeister Xian (Dennis Chan) seinen Schützling Kurt Sloane (van Damme) immer wieder. Der brennt nämlich auf Rache, weil die thailändische Kampfmaschine Tong Po (Michel Qissi) seinen Brüder im Ring mit Absicht zum Krüppel geschlagen hat. Fortan trainiert Kurt wie ein Bessesener, um gegen Tong Po antreten zu können. Ohne viel Schnörkel geht “Kickboxer” gleich voll zur Sache. Im Hardcore-Training im thailändischen Dschungel lässt sich van Damme mit harten Früchten bewerfen und mit glühenden Spießen und einem besonderen Stretch-Training für Sadamaso-Freaks traktieren. Als Note besonders lässiger Coolness darf Meister Xian dazu unvergessliche One-Liner im Stile von “Die Palme hat gewonnen!” oder “Wie ist die Verteidigung?” beisteuern. In der Hoch-Zeit der Kickboxfilm-Mania entstanden, hält “Kickboxer” (der alte deutsche Titel “Karate Tiger 3”) die Messlatte im Vergleich zu Trashprodukten wie den “No Retreat, No Surrender”-Filmen relativ hoch. Schuld daran sind die atmosphärisch gut inszenierten Trainingssequenzen in den Tempelruinen im Dschungel sowie der knallige Synthie-Soundtrack von Paul Hertzog, der schon die markigen Melodien für “Bloodsport” liefern dürfte.Leider ist entgegen der Angaben auf dem Cover der Film leider nicht ungeschnitten. Dies liegt aber nicht an der neuen Altersfreigabe des Films, sondern vielmehr daran, dass schon das alte deutsche Master der 18-er Fassung geschnitten war. Hier hat sich leider niemand die Mühe gemacht, sich das US-Master zu besorgen. Schade, denn besonders der recht ansehnliche Finalkampf scheint herbe unter der Schere gelitten zu haben.

BILD

Kickboxer

Für den Bildtransfer hat Splendid anscheinend auf das alte deutsche VHS-Masterband zugegriffen, was nicht nur an den Schnitten sondern auch an der miserablen Bildqualität und dem hässlichen Vollbildformat (Die Original-Ratio wäre 1.85:1) zu erkennen ist. Zwar ist die Filmvorlage in sehr guten Zustand, aber der Transfer wirkt sehr matschig und unscharf. Zudem sind die Kontraste so schlecht gewählt, dass in dunklen Szenen wirklich fast nichts zu erkennen ist. Glücklicherweise gibt es davon aber nur wenige. Auch die Farben wirken alle blass und ausgebleicht. Die Kompression versucht ihr bestes keine Artefakte zu produzieren, aber schafft es leider auch nicht ganz. Der “Kickboxer” hat so bildtechnisch die Qualität einer mittelmäßigen Video-CD.

TON

Kickboxer

Beim Ton, der nur in Deutsch vorliegt, wurde der ursprüngliche Stereotrack zu einem DD5.1 Soundtrack aufgebohrt. Das Ergebnis kann sich sogar wirklich hören lassen. Es gibt verschiedene ambiente Effekte und die Musik von Paul Hertzog sowie die verschiedenen heute immer noch unbekannten Popsongs kommen eigentlich ganz gut zur Geltung. Trotzdem lässt sich deutlich ausmachen, dass es sich hier nicht um einen echten 5.1 Track handelt. Dies liegt auch an der Qualität der Dialoge, die eindeutig von einem alten Master genommen wurden. Sie klingen zeitweise etwas hallig im Center eingequetscht und zeigen auch leichte Verzerrungen. Trotzdem ist die Tonspur das qualitativ beste Element an der gesamten DVD.

EXTRAS

Auf Extras zum Film wurde gänzlich verzichtet. Nicht mal ein Trailer findet sich auf der Scheibe. Das ist ungenügend.

FAZIT

Für 80-er Jahre Fans kommt eine weitere kleine Genre-Ikone endlich auf DVD. Leider liegt die Qualität auf VHS-Niveau und auf Extras wurde gänzlich verzichtet. Hardcore-Kickboxerfans sollten höchstens bei einem Sonderangebot auf dem Grabbeltisch zugreifen. Ansonsten Videothek oder Finger weg.



Kay Pinno