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REVIEWS



Toten Augen des Dr. Dracula, Die   

Toten Augen des Dr. Dracula, Die
    
Original: Operazione Paura   (Italien, 1966)
Laufzeit: 80 Minuten (PAL)
Studio: Anolis
Regie: Mario Bava
Darsteller: Giacomo Rossi Stuart, Erika Blanc, Fabienne Dali, Piero Lulli, Max Laurence, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen
Ton: DD-Mono Deutsch
Untertitel: -
Extras: Interview, Foto-Novella, Trailer
Preis: ca. 18 €
Wertung: 3-/3-/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Operation Bava!"

Mit "Die toten Augen des Dr. Dracula" hat die kleine, feine Firma Anolis Entertainment einen Klassiker des italienischen Horrorfilms auf DVD veröffentlicht. In einem unscheinbaren Dorf, das in der Nähe eines Schlosses gelegen ist, gibt es wieder einen Selbstmord zu beklagen. Inspektor Kroger reist mittels Kutsche an den Ort des Geschehens um zusammen mit dem Arzt Paul Eswai die Ermittlungen aufzunehmen. Die Dorfbewohner erweisen sich als nicht besonders redselig und auch sonst scheint eine seltsame Stimmung die Lage zu beherrschen. Da das Opfer bereits der 12. Fall eines Selbstmordes ist, scheint doch mehr hinter der ganzen Sache zu stecken. Im Zuge der Ermittlungen stoßen Arzt und Polizist immer wieder auf das nahegelegene Schloss Graps, hinter dessen Mauern möglicherweise ein dunkles Geheimnis lauert. Mario Bava, der als einer der Gründungsväter italienischer Horrortradition gilt, hat ein gleichzeitig wunderschönes, wie auch erschreckendes Werk aus Farben und Stimmungen geschaffen. Als Meister des Alptraums sowie unterbewusster Ängste entwickelt Bava seinen Film weniger als stringente Abfolge einer klaren Ermittlungsarbeit, sondern legt mehr Wert auf eine unheimliche Wirkung der Bilder. Die Protagonisten werden mehr zum Spielball des Schreckens, als das sie ihn erforschen würden. Diese Hilflosigkeit unterstützt der Film durch eine einzigartige Farbdramaturgie, welche immer wieder auf das Phantastische hinter der Realität verweist. So gelingt Mario Bava ein sehenswerter Horrorfilm, der sicherlich großen Einfluss auf Dario Argentos »Suspiria« gehabt haben dürfte und auch heute noch seine Wirkung entfaltet.

BILD

Toten Augen des Dr. Dracula, Die

Der Film wurde auf die DVD im Originalkinoformat (1:1,85) übertragen. Leider hat man ihm keinen anamorphen Transfer spendiert. Wirklich großartig ist in der vorliegende Edition die Farbwiedergabe. So kann man den Film in einem Rausch aus Rot, Grün, Gelb oder Blau genießen. Weniger gelungen ist hingegen die Bildschärfe. So schwankt sie zwischen gestochen scharf (vor allem in Nahaufnahmen) und deutlich verrauscht (häufig bei Totalen). Bisweilen wird das Bild recht matschig. So kann sich die Bildqualität nicht in die Referenzklasse für Filme seines Alters eintragen, weiß aber in der Gesamtbewertung durchaus noch zu gefallen.


TON

Toten Augen des Dr. Dracula, Die

Der deutsche Monoton liefert die Dialoge in einer klar verständlichen Form. Auch das immer wieder einsetzende Rauschen trübt den Eindruck nicht nachhaltig, bleibt aber doch negativ in Erinnerung. Die Musik kann ihre atmosphärische Wirkung entfalten.








EXTRAS

Unter den Extras fällt vor allem ein tolles, langes (ca. 25 Minuten) und auch aktuelles Interview mit der Darstellerin Erika Blanc auf. Die Unterhaltung beleuchtet Teile ihrer kompletten Karriere von den Anfängen bis zur jetzigen Arbeit im Film und auf der Bühne. Daneben gibt es noch den kompletten Film als Schwarz-Weiß-Fotoroman zu bestaunen. Das ist nicht nur hübsch kurios, sondern auch nur brauchbar, wenn man einen recht großen Fernseher hat und italienisch beherrscht. Ansonsten gibt es noch mehrere Trailer, unter denen vor allem der deutsche herausragt, weil er krampfhaft versucht den dümmlichen Verleihtitel zu erklären (ein Knaller), und eine Fotogalerie.

FAZIT

Maria Bavas Horrorklassiker ist ein großartiges Beispiel für ein atmosphärisches Schauermärchen. Trotz der Schwächen wird man diesen Klassiker In besserer Bildqualität vermutlich nicht mehr zu sehen bekommen, so dass für den moderaten Preis von 18 EUR bei einer interessanten Extras-Sektion der Kauf keine Frage sein sollte.



Stefan Dabrock