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REVIEWS



Vengeance of She   

Vengeance of She
    
Original: The Vengeance of She   (GB, 1968)
Laufzeit: 97 Minuten (PAL)
Studio: Anolis / e-m-s
Regie: Cliff Owen
Darsteller: John Richardson, Olinka Berova, Edward Judd, Noel Willman , u.v.a.
Format: 1.66:1 Vollbild
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Dokumentation, Soundtrack, Bilder, Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1-/ 3 / 3+ (Bild/Ton/Extras)


"Eine Frau führt ins Abenteuer"

“The Vengeance of She” ist einer der Filme, mit denen die britischen Hammer Studios in den Bereich der Wüstenabenteuer-Epen vorstoßen wollten. Es handelt sich um die Fortsetzung des teuersten Hammer-Films aller Zeiten, “She” (1965), in dem Ursula Andress die Hauptrolle spielte. “The Vengeance of She” kann mit der liebreizenden Erscheinung Olinka Berovas aufwarten, die eine unter Amnesie stehende Frau mit einem seltsamen Drang verkörpert. Irgendetwas scheint ihre Schritte in eine ganz bestimmte Richtung zu lenken. So gelangt sie in Südfrankreich auf die Jacht eines reichen Lebemannes, wo sie den Psychologen Philip Smith kennen lernt. Der möchte der jungen Frau gerne helfen, kann gegen ihre merkwürdigen Träume, in denen sie als Aysha angerufen wird, jedoch auch nichts unternehmen. In einem Hafen Nordafrikas verschwindet sie unbemerkt von Bord und begibt sich auf eine Reise quer durch die Wüste, zu der sie die Träume drängen. Da Smith die Frau nicht im Stich lassen möchte, verfolgt er zusammen mit einem erfahrenen Führer ihre Spur. Die führt bis zu einem versteckten, alten Königreich. Für das Drehbuch des effektiven Abenteuerfilms zeichnet sich Modesty Blaise-Autor Peter O’Donnell verantwortlich, der bereits mit seiner Comic- bzw. Romanserie (Modesty Blaise) bewiesen hat, dass er sich hervorragend auf das kombinieren verschiedener Pulp-Muster versteht. Auch “The Vengeance of She” ist eine Mischung unterschiedlicher Genre-Zutaten. Zunächst beginnt der Film mit einem Rätsel, indem er die junge Frau durch die Gegend irren lässt. Während man hier noch denken könnte, dass sich die Geschichte zu einem spannenden Psychothriller oder einer anderen Verbrechensgeschichte entwickelt, schlägt er recht schnell den Haken zum übersinnlichen Phänomen und darüber gelangt er an den exotischen Ort der Wüste, wo der Film Züge eines Epos annimmt. Gegen Ende bedient sich O’Donnell schließlich beim Shangrila-Mythos, um ihm eine neue Bedeutung zuzuweisen. Dies alles führt Regisseur Cliff Owen auf ökonomische Weise zusammen. Dadurch schmiedet er eine faszinierende, doppelte Romanze, den rauen Reiz des Handlungsortes sowie Sehnsüchte und Machtstreben zu einem feinen Film zusammen. “The Vengeance of She” kann auf allen seinen Ebenen bestehen und darüber hinaus einige Genre-Muster reflektieren.

BILD

Vengeance of She

Wie bereits bei dem zuvor herausgebrachten Hammer-Film “Das schwarze Reptil” weist auch “The Vengeance of She” ein wundervolles Bild auf. Die Vorlage ist blitzblank herausgearbeitet worden. Die Farben entsprechen der originalen Qualität. Leichte Rauschmuster trüben den Genuss nur wenig. Lediglich manche helle Himmelsszene gerät etwas körniger als der Rest. Somit liefert die DVD ein sauberes Bild ab.







TON

Vengeance of She

Während die deutsche Tonspur ein ständiges atmosphärisches Rauschen aufweist, hat der englische Originalton dieses Defizit nicht. Stattdessen wirkt er etwas dumpfer, was ihn organischer in die Filmszenerie verpflanzt. Die Dialoge sind in beiden Fassungen gut zu verstehen. Angesichts des Mono-Tons braucht man natürlich keine Erwartungen an einen Raumklang zu stellen.





EXTRAS

Das Bonusmaterial besteht aus der gleichen Dokumentation wie bei der vorangegangenen Veröffentlichung zu “Das schwarze Reptil” und den üblichen Dreingaben wie Trailer. Darüber hinaus ist auf der DVD der Soundtrack enthalten, was ein wirklich schöner Bonus ist.

FAZIT

Auch bei dieser Veröffentlichung hat Anolis gute arbeite geleistet. Der seltene Film lohnt dank der ordentlichen Aufbereitung die Anschaffung. Aufgrund des vorhandenen Soundtracks ist diese DVD dem zuvor herausgebrachten “Das schwarze Reptil” sogar ein wenig überlegen.



Stefan Dabrock