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REVIEWS



Geständnis einer Nonne   

Geständnis einer Nonne
    
Original: Suor Omicidi   (Italien, 1979)
Laufzeit: 85 Minuten (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Guilo Berutti
Darsteller: Anita Ekberg, Joe Dallesandro, Paolo Morra, Alida Valli u.v.a.
Format: 1.66:1 (4:3)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Trailer, Bilder, geschnittene Szene
Preis: ca. 20 €
Wertung: 4+/ 3 / 4+ (Bild/Ton/Extras)


"Aus den Geheimakten des Vatikan!"

So wird Giulio Berrutis Vertreter des Nunsploitation-Films beworben, denn angeblich soll der Film nach einer wahren Begebenheit erzählt sein. Da das Klappern bekanntlich zum Geschäft gehört, darf diese Behauptung mit Sicherheit ins Reich der Phantasie verbannt werden. Giulio Berruti gehört jenseits “Geständnis einer Nonne” nicht zu den bekannten Figuren des italienischen Horrorfilms. Dafür erfreut sich dieser Film einer besonderen Beliebtheit. Anita Ekberg spielt eine Nonne, die in einer Nervenheilanstalt tätig ist. Nach einer Gehirntumoroperation wird sie durch starke Kopfschmerzen und merkwürdige Visionen gequält. Mit Drogen versucht sie, ihr Leiden in den Griff zu bekommen, verfällt aber stattdessen immer mehr in einen unkontrollierbaren Taumel seelischer Schmerzen. Die Patienten behandelt sie streng und unwürdig, einen fähigen Arzt lässt sie aus dem Dienst entfernen und eine attraktive lesbische Nonne hat es auf sie abgesehen. Als die ersten Leichen auftauchen ist guter Rat teuer. Nach bewährtem Muster konfrontiert Berruti die strenge, katholische Morallehre mit allerlei Auswüchsen, die unter solch eisernen Verhältnissen zwangsläufig entstehen müssen. Sexuelle Unterdrückung fungiert als eine Haupttriebfeder für das Entstehen bizarrer Neigungen. Die Probleme der Nonne, die Ekberg mit beeindruckender Intensität verkörpert, nimmt der Regisseur jedoch an keiner Stelle ernst. Während er die Möglichkeit eines ansehnlichen Dramas im Exploitationgewand verfehlt, sorgt er im Gegenzug auch nicht für ein Trommelfeuer der Schauwerte. Die sexuellen Reize sind harmlos, die Morde zwar mit Tendenz zur Saftigkeit in Szene gesetzt, aber letztlich in biederer Formelhaftigkeit erstarrend und Spannung existiert ohnehin nicht. Das man das Werk auch anders bewerten kann zeigt Louis Paul in seinem Buch “Inferno Italia”: “…Der Film ist ein definitiver Schlag ins Gesicht der Zuschauer mit religiösen Empfindungen und glänzt mit einem zitternden, hasserfüllten Auftritt Ekbergs”.

BILD

Geständnis einer Nonne

Das Bild der DVD ist ordentlich scharf. Getrübt wird das Sehvergnügen allerdings durch den einen oder anderen Defekt und so manche Dreckspur. Homogene Flächen neigen zu erhöhtem Flackern, Rauschmuster sind allgegenwärtig und Blockbildung findet sich auch recht häufig. Der Kontrast ist demgegenüber gut gewählt.


TON

Geständnis einer Nonne

Die beiden Tonspuren sind gut geraten. Ein leichtes Rauschen ist sowohl in der englischen wie in der deutschen Fassung zu hören, das geht aber nicht zu Lasten der Verständlichkeit. Die Musikwiedergabe ist sehr gut. Schrebbeln oder andere Probleme tauchen nicht auf.



EXTRAS

Als Bonusmaterial ist eine Mordszene enthalten, die etwas länger ist, als im kompletten Film. Der innewohnende Sadismus wird hier wesentlich deutlicher betont. Darüber hinaus gibt es den Trailer und eine Fotogalerie.

FAZIT

“Geständnis einer Nonne” gehört zu den schwächeren Vertretern des Exlpoitationbereichs. Auch Anita Ekberg kann die Kohlen nicht aus dem Feuer holen. Die DVD hat zudem mit einer schwachen Bildqualität zu kämpfen.



Stefan Dabrock