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REVIEWS



Dicke in Mexico, Der   

Dicke in Mexico, Der
    
Original: Si può fare ... Amigo   (Italien / Frankreich / Spanien / BRD, 1972)
Laufzeit: 86 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Maurizio Lucidi
Darsteller: Bud Spencer, Jack Palance, Renato Cestie, Dany Saval, Francisco Rabal u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch
Untertitel: -
Extras: Trailer, Biographien, Bildergalerie
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2 / 4 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Die Witze mache ich hier!"

Damit wettert der grummelige Coburn (Bud “Der Dicke” Spencer) seinen maulenden (sic!) wie gallopfaulen Gaul an. Die Zwei sind nämlich auf der Flucht vor dem finsteren Sonny (Jack Palance). Der hat ein ganz besonderes Interesse an Coburn. In einer dunklen Nacht landete der Dicke im falschen Bett mit der Schwester von Sonny. Der große Bruder drängt jetzt auf Heirat, damit die Ehre seines Geschwisterchen gewahrt bleibt. Nach dem Schluss des Ehebunds droht Coburn aber trotzdem die blaue Bohne, weil Sonny wirklich sauer wegen dem Techtelmechtel ist und seine Schwester lieber als ehrbare Witwe als mit Coburn verheiratet sieht. Auf seiner Flucht vor dem dreuenden Ehegefängnis rettet unser Buddy dem kleinen Jungen Chip Anderson das Leben. Seinem sterbenden Onkel verspricht der Flüchtling den kleinen Racker in das trübe Nest “Westland” zu bringen. Dort besitzt Chip nämlich eine ganze Farm, die aber ziemlich heruntergekommen ist. Das rege Interesse verschiedener Typen einschließlich des zwielichtigen Sheriffs bringen Chip und Coburn auf die Idee, dass es sich bei dem Grundstück um ein profitables Stück Land handelt. Bevor sie jedoch den Dingen richtig auf den Grund gehen können, taucht natürlich Sonny samt Schwesterchen auf. Und das Backpfeifen-Büffet ist angerichtet. Versehen mit einer noch relativ harmlosen Synchronisation, die sich allzu grobe Entgleisungen verkneift (abgesehen natürlich vom sprechenden Pferd), wandelt “Der Dicke in Mexico” schon auf relativ klassischen Buddy-Pfaden. Die Figur des Coburn zeigt sich schon als kinderfreundlicher Brummbär, der die Unschuldigen gegen das Böse verteidigt. Allerdings ist Buddy hier auch Frauen gegenüber wesentlich offenherziger und am Ende tatsächlich verheiratet. Zum Thema Gewalt in der Ehe hat er schlussendlich seinen ganz eigenen Bezug. Auch die Prügeleien sind hier schon klassisch übertrieben. Zudem nutzt Buddy hier ein besonderes Markenzeichen, das dem Film einen weiteren drolligen Videotitel einbrachte: “Die Brillenschlange und der Büffel”. Jedesmal wenn die Kelle kommt, setzt sich Buddy nämlich kurz zuvor seine kleine Brille auf. Witzig ist eigentlich auch, dass der Film irgendwie gar nicht in Mexico spielt. Onscreen lässt sich jedenfalls kein einziger Mexikaner blicken und auch Westland macht eher den Eindruck nach Süd Texas. Im Sinne des deutschen Originaltitels entfährt einem da bloß noch: “Halleluja Amigo!”

BILD

Dicke in Mexico, Der

Auch wenn auf dem Cover nur ein Bildformat von 2.15:1 angegeben ist, ist die korrekte Aspect Ratio von 2.35:1 im anamorphen Transfer vorhanden. Die Vorlage für den alten Streifen ist in fast erstaunlich gutem Zustand. Trotz einer leichten Grobkörnigkeit, bleiben Dreckspuren und Spratzer dem Transfer relativ fern. Nur an wenigen Stellen lassen sich ein paar Macken erblicken. Trotz des Filtereinsatz zur Rauschminderung ist die Bildschärfe immer noch recht gut. Italo-Westerntypisch sind die Farben sehr matt aber durch den guten Transfer wirken sie frischer als jemals zuvor. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief und die Kompression verhindert geschickt die Bildung von Artefakten. Im Vergleich zur Warzenschwein-DVD ist dieser Transfer eine echte Steigerung.

TON

Dicke in Mexico, Der

Auch bei “Der Dicke in Mexico” befindet nur der deutsche Ton im Dolby Digital 2.0 Monoformat auf der Scheibe. Anscheinend gut aufgeräumt zeigt sich der Mono-Ton von seiner besten Seite. Mit wenig Rauschen und gut verständlichen Dialogen, lässt der Track fasst vergessen, dass der Ton schon so alt ist. Trotzdem schleichen sich an ein paar Stellen einige deutliche Tonknackser ein. Die scheinen vom Master aus nicht korrigiert worden zu sein. Surround-Aktivität findet natürlich nicht statt. Im normalen Stereomodus kann der Film gut angehört werden.

EXTRAS

Auch hier gibt es außer Biographien, einer Bildergalerie mit Aushangfotos und einem Trailer leider nichts zu sehen. Seufz.

FAZIT

Mit “Der Dicke in Mexico” wandelt Buddy schon auf typischen Pfaden seiner bald noch erfolgreicheren Filme. Die deutsche Synchronfassung wartet mit einem sprechenden Pferd und nicht ganz so entgleisten Sprüchen wie im Warzenschwein auf. Das Bild ist erstaunlich gut, aber essentielle Extras fehlen wieder mal. “Der Dicke in Mexico” ist ein Buddy-Film, den viele Fans mit dieser Scheibe sicherlich neu entdecken werden.



Kay Pinno