Gegen Ende der 70-er Jahre rollte eine Welle von UFO- und Science Fiction Filmen erfolgreich durch die Kinos der ganzen Welt. Ganz klar, dass Bud Spencer natürlich auch eine unheimliche Begegnung der dritten Art haben musste. Zu diesem Zweck wurde auch gleich der kleine Knirps aus dem gleichnamigen Spielberg Film (Carey Guffy) rekrutiert, um an der Seite unseres freundlichen Dicken die vermeintliche Außerirdische Gefahr zu spielen. In Sheriff Halls (Bud Spencer) kleiner Gemeinde ist nämlich die UFO-Paranoia ausgebrochen. Überall gibt es die merkwürdigsten Sichtungen von seltsamen Flugobjekten und außerirdischen Gestalten, die sich bei genauerer Betrachtung als sehr menschlich entpuppen. Die ganze Hysterie ruft jedoch Captain Briggs (Raimund Harmstorf) und seine spezielle Spezialeinheit auf den Plan, die nach außerirdischen Invasoren fahndet. Hall schenkt diesem ganzen Humbug keinen Glauben, bis er eines Abends auf den kleinen Jungen H7-25 (eben Carey Guffy) trifft, der behauptet von seinem Raumschiff durch ein Missgeschick vergessen worden zu sein. Erst nach einigen einschneidenden Erlebnissen mit dem kleinen H7-25 ist Hall von dessen extraterrestrischer Herkunft überzeugt. Doch auch Captain Briggs hat von dem merkwürdigen Treiben des Jungen Wind bekommen und setzt sich auf die Fährte des Sheriffs. Nach “Sie nannten ihn Mücke” betrauten Horst Wendlandt und sein italienischer Co-Produzent Elio Scardamaglia wieder auf das gleiche Erfolgsteam unter der Fuchtel von Michele Lupo. Auf die Fresse kriegen diesmal alle bekannten Stuntgesichter der Spencer-Hill Filme: Joe Bugner, Riccardo Pizzuti, Claudio Ruffini und Ottaviano Dell’Acqua dürfen sich dicke Ohren verpassen lassen. Größte Neuerung des Films sind die “Loops” während der Kämpfe, die durch die außerirdische Fernbedienung ausgelöst werden. Mit lustigen Soundeffekten versehen werden so Schläge und Tritte im Vor- und Rücklauf onscreen mehrfach wiederholt. Insgesamt konzentriert sich “Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen” auf seine geradlinige Story und den doch sehr kinderkompatiblen Humor. Dieser Film lässt deutlich den Slogan “Ein Herz für Kinder” durchschimmern- eben die einzige außerirdische Familienkomödie mit deutlichen Knochenknack-Geräuschen im Soundtrack.
BILD
Beim Bild wird diesmal auf eine überflüssige Vollbildfassung verzichtet. Das anamorphe Widescreenbild (1.78:1) basiert auf einer hervorragenden deutschen Vorlage (deutsche Titel!), die nur ganz wenige Spratzer und Bildpunkte besitzt. Schärfe und Kontrast liegen im grünen Bereich aber können natürlich mit aktuellen Titeln natürlich nicht mithalten. Trotzdem gehört der Transfer von “Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen” bisher zu den besten Bildabtastungen im Spencer-Hill Bereich. Das Bildrauschen ist deutlich reduziert worden und die Farben sind schön kräftig geraten. Der Schwarzlevel ist tief aber noch detailreich genug. In den wenigen dunklen Szenen werden keine Bildelemente verschluckt. Die Kompression leistet ganze Arbeit und liefert ein stabiles wie artfefaktfreies Bild. Gut.
TON
Tonal tut sich auf der Audiospur im Vergleich zu den bisher erschienen Spencer-Hill nichts. Nur der deutsche Ton liegt im Dolby Digital 2.0 Monoformat auf der Scheibe vor. Sehr gut aufgeräumt zeigt sich der Mono-Ton von seiner besten Seite. Mit extrem reduzierten Rauschen und gut verständlichen Dialogen, lässt der Track fasst vergessen, dass der Ton schon so alt ist. Eine Surround-Aktivität findet natürlich nicht statt. Im normalen Stereomodus kann der Film gut angehört werden.
EXTRAS
Wieder einmal gibt es die Standardpackung zu einem Spencer-Hill Film. Neben einer Bud Spencer Filmo- und Biographie gibt es auch die gleichen Infos zu Raimund Harmstorf. Eine Bildergalerie und ein eher dröger deutscher Trailer beschließen die Extras.
FAZIT
Zu seiner Zeit sicherlich einer der beliebtesten Buddy-Kinder-Komödien wirkt “Der Große mit seinem außerirdischen Kleinen” heute ein wenig angestaubt. Trotzdem hat der Streifen seinen Charme noch immer nicht verloren und Buddy wirkt als schlagkräftiger Sheriff, der sich von einem außerirdischen Knirps überrumpeln lässt, immer noch tapsig. Ein echter Nostalgietrip und wunderschöner Familienfilm. Die e-m-s DVD bietet einen überdurchschnittlich guten Bildtransfer für das alte Material.