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REVIEWS



Karawane nach Zagora   

Karawane nach Zagora
    
Original: Le Tresor de Hommes Bleue   (Frankreich / Spanien, 1960)
Laufzeit: 87 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Edmond Agabra
Darsteller: Lex Barker, Marpessa Dawn, Odile Versois u.v.a.
Format: 1.33:1 Vollbild
Ton: DD-Mono Deutsch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer u.m.
Preis: ca. 15 €
Wertung: 4+/ 3-/ 5+ (Bild/Ton/Extras)


"Brennend heißer Wüstensand."

Um einmal die Reihe meiner sehr stark personenorientierten Texte fortzusetzen, sei mir der Hinweis erlaubt, dass ein Film mit Lex Barker niemals wirklich schlecht sein kann. Wer als kleiner Junge die Winnetou-Filme gesehen hat, dem ist der hoch aufgeschossene, blonde Held ans Herz gewachsen. Lex Barker machte dass, was man selbst gern erledigt hätte. Er rettete vielerlei Menschen aus misslichen Situationen, darunter nicht zuletzt viele anmutige Frauen, behielt auch in kritischen Situationen einen kühlen Kopf und war so unglaublich menschenfreundlich. Die Action des Abenteuers war ebenso sein Lebenselixier wie die Romantik der Wildnis, die zudem erstaunlich angenehm präsentiert wurde. Wenn man Old Shatterhand war, dann meisterte man die Probleme im Handumdrehen, war beliebt und kostete von den aufregenden Seiten des Lebens.

In “Karawane nach Zagora” spielt er einen etwas anderen Typus. Er ist der Draufgänger Fred, der jedem Rock hinterher sieht und hauptsächlich an seinen Profit denkt. Als ihm Gerüchte zu Ohren kommen, dass es in der marokkanischen Wüste einen sagenumwobenen Goldschatz zu heben gibt, schließt er sich kurzerhand einer Karawane an, die ihn in die Nähe des Reichtums bringen soll. Gleichzeitig macht er sich an die Tochter eines ebenfalls mitreisenden Geschäftsmannes heran. In der Wüste gerät die Karawane in einen Sandsturm, wodurch Fred von den übrigen getrennt wird und Zuflucht in einer unbekannten Oase findet. Hier entdeckt er sowohl das Zeichen der Suleika, welches auf den Goldschatz hindeutet, als auch die attraktive, dunkelhäutige Malika, in die er sich verliebt. “Karawane nach Zagora” wird auf der DVD-Hülle als “das große Wüstenabenteuer mit Weltstar Lex Barker” bezeichnet. An dieser Aussage ist kaum etwas auszusetzen, endet die Frage nach der Größe doch schließlich in subjektiven Haarspaltereien. Heiße Liebe, ebenso heißer Wüstensand und ein Schuss klischeehafter Exotik sind die Zutaten für eine Abenteuergeschichte, die einmal mehr den Klassiker eines geheimnisvollen Schatzes mit Leben füllt. Und wer Lex Barker liebt – wer tut das bitteschön nicht -, kommt selbstverständlich auf seine Kosten. Auch wenn die Turbulenz bisweilen durch eine gewisse hölzerne Inszenierung ersetzt wird, hat der Film als Abenteuergeschichte seine Berechtigung. Man soll sich nur nicht hinter beschweren, das “Karawane nach Zagora” nicht das Brot neu erfunden hat. Ansonsten viel Spaß beim Film.

BILD

Karawane nach Zagora

“Karawane nach Zagora” stammt aus dem Jahre 1960 und es handelt sich um einen europäischen Film, der in der Tendenz eher als klein eingestuft werden kann. Da nimm t es nicht Wunder, dass hier die üblichen Schwächen versammelt sind. Es gibt Dreckspuren und Bildpunkte. Die Konturen sind matschig, das Bild ist zwar angenehm scharf, aber eben nicht gestochen scharf, es ist leicht bis mittelstark grizzelig und der Kontrast hat auch schon mal bessere Tage gesehen. Kurzzeitige Bildaussetzer gibt es ebenfalls. So weit die Pflicht der Berichterstattung, denn das ist alles nicht so tragisch, freuen wir uns lieber, dass die Vorlage nicht aus irgendeinem Sumpf gerettet werden musste. Darüber hinaus taucht auf der DVD eine vernehmliche Blockbildung auf, die Pixel sind zudem in Bewegung. Das darf dann schon bemängelt werden.

TON

Karawane nach Zagora

Die Synchronisation befindet sich in einem guten Zustand. In klarer Weise erschallen die Dialoge gut verständlich aus den Lautsprechern. Alterserscheinungen machen sich nur bei den Nebengeräuschen und der Musik bemerkbar. Beides erscheint ein bisschen dumpf und neigt an der einen oder anderen Stelle auch zum schrebbeln. Es soll sich auch niemand beschweren dass nur deutscher Ton vorhanden ist. Da es sich um eine europäische Produktion mit internationaler Besetzung handelt, dürfte es kaum eine Originalfassung geben, da das Werk höchstwahrscheinlich in allen Erscheinungsländern in der jeweiligen Sprache synchronisiert erschienen ist. So hat man damals gerne in Europa gearbeitet.

EXTRAS

Als Extramaterial ist ein Trailer sowie eine Bio- und Filmographie zu Lex Barker vorhanden.

FAZIT

“Karawane nach Zagora” ist sicherlich eine Randnotiz des europäischen Abenteurfilms, aber auch die sind ja bisweilen einen Blick wert. Lex Barker-Fans kommen ohnehin nicht an der DVD vorbei. Leider ist die Bildqualität aufgrund des Alters nicht ganz so gut.



Stefan Dabrock