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REVIEWS



Jabberwocky   

Jabberwocky
    
Original: Jabberwocky   (GB, 1977)
Laufzeit: 101 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Terry Gilliam
Darsteller: Michael Palin, Harry H. Corbett, John Lemesurier, Warren Mitchel, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Englisch DD-Mono Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch u.v.a.
Extras: Kommentar, Sketche-Galerie, Bilder,Trailer
Preis: ca. 25 Euro (Ladenpr
Wertung: 4+/ 3+/ 3+ (Bild/Ton/Extras)


"Sie hat ihm eine Kartoffel geschenkt!"

Mit “Sie” ist die holde Griselda (rechts auf dem oberen Bild) und mit “ihm” Dennis der Küfner (links daneben auf dem oberen Bild) gemeint. Die erstaunte Feststellung selbst stammt von einer der Torwachen zur Stadt von König Bruno dem Fragwürdigen. Denn Dennis möchte nach dem Tod seines Vaters in die große Stadt, um etwas aus sich zu machen, damit er die holde Griselda heiraten kann. Doch die schreckliche Bestie “Jabberwocky” überzieht das Land mit Angst, Schrecken und zahlreichen Leichen. Deshalb lassen ihn die Wachen trotz Kartoffel nicht in die Stadt. Aber Dennis gibt trotzdem nicht auf und landet schneller als Knappe an der Seite eines Ritters auf der Jagd nach dem Jabberwocky als ihm lieb sein könnte. Als kruder Nachschlag zu Monthy Pythons “Ritter der Kokosnuss” von Python-Mitglied Terry Gilliam kommt “Jabberwocky” ziemlich ungestüm daher. Es sollte ja laut Gilliam auch kein Pythonfilm sein, sondern eine eher lineare Erzählung. Trotzdem sind die Gags hier alle weit unter der Gürtellinie. Tragbar wird der wunderliche Ausflug ins finstere Mittelalter durch die brilliante Kunst von ebenfalls Phython-Mitglied Michael Palin in der Rolle von Dennis. Die deutsche Synchronisation hat wie bei allen Filmen mit den Pythons ihren eigenen Kultcharakter und der schmutzige Look des Films ist einmalig. Obwohl sich eingefleischte Python-Fans über das eher langsame und bei den Gags oft überzogene Timing mockieren dürften, ist “Jabberwocky” ein herber Spaß, der zu Unrecht ein Schattendasein im Python-Universum fristet.

BILD

Jabberwocky

Obwohl für die DVD ein neuer anamorpher Widescreen-Transfer (1.85:1) geschaffen wurde, muss sich niemand Illusionen über die Qualität dieses Low-Budget Films machen. Das Ausgangsmaterial hat einfach schon zu sehr gelitten. Der gewollt krude Look wirkt sich aber positiv auf die Atmosphäre des Films aus, in dem auch alles sehr heruntergekommen wirkt. ber fangen wir mit den positiven Dingen an: Die Kompression ist ,wie bei einem Columbia-Titel nicht anders zu erwarten, sehr ordentlich. Trotzdem ist das Bild fast durchgängig verrauscht und grobkörnig, was allerdings auf das schlechte Ausgangsmaterial zurückzuführen sein dürfte. Eigentliche Defekte und Schmutzpartikel auf der Vorlage wurden weitestgehend entfernt. Schärfe und Kontraste sind auch aufgrund der Beleuchtungssituation im Film sehr schlecht. Alles wirkt irgendwie matschig und auch die Farben sind ausgewaschen. Trotz all dieser Mankos sieht “Jabberwocky” so gut aus wie nie zuvor. Eine bessere Qualität hätte wohl nur mit einer umfangreichen Restauration erreicht werden können.

TON

Jabberwocky

Der deutsche Monoton ist eine kleine Überraschung. Hier wurde die Tonspur fleißig aufgeräumt und keine üblen Defekte oder Rauschen lassen sich aus den Boxen vernehmen. Die Dialoge sind klar und immer gut verständlich. Nur die alten Soundeffekte und eineige Musikeinlagen wirken schlapp und artifiziell, aber dies gehört einfach zu pythonesken Filmen einfach dazu. Für den englischen Ton gibt es sogar einen Dolby Digital 5.1 Upmix, der ebenfalls sehr überzeugen kann. Musik und (spärliche) Soundeffekte verteilen sich für einen Upmix gekonnt und subtil über die Surroundkanäle. Besonders die Original-Dialoge sind sehr klar und trotz Slang sehr gut verständlich. Für einen 25 Jahre alten Low-Budget Film aus England eine gute Leistung.

EXTRAS

Trotz der Unbekanntheit von “Jabberwocky” hat sich Columbia Tristar nicht lumpen lassen und einen Audiokommentar mit Terry Gilliam und Michael Palin für die DVD aufgenommen. Die beiden Freunde haben einen großen Spaß in Erinnerungen zu schwelgen und dabei viel zu ulken. Trotzdem erfährt der geneigte Zuhörer eine Fülle interner Pythongeheimnisse und viel über die Guerrilla-artige Produktion des Films. Deutsche Untertitel stehen für diesen Track zur Verfügung. Ein siebenminütiger Vergleich von den handgezeichneten Entwürfen von Terry Gilliam zum fertigen Film, eine Bildergalerie und der Trailer für den Film runden die Extras auf der Scheibe ab.

FAZIT

Für Python-Komplettisten ist “Jabberwocky” ein absolutes Pflichtprogramm. Die technische Präsentation des alten Films ist recht gelungen, auch wenn sie insgesamt natürlich hinter neuen Produktionen deutlich zurückbleibt. Der Audiokommentar von Gilliam und Palin ist trotzdem der Hammer. Nichtkennern ist jedoch erstmal ein Gang in die Videothek zu empfehlen.



Kay Pinno