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REVIEWS



Henry V.   

Henry V.
    
Original: Henry V.   (GB, 1989)
Laufzeit: 131 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Kenneth Branagh
Darsteller: Kenneth Branagh, Ian Holm, Paul Scofield, Derek Jacobi, Judi Dench, u.v.a.
Format: 1.66:1 Widescreen (16:9)
Ton: DS Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3-/ 4 / 5- (Bild/Ton/Extras)


"Wir Wenigen! Wir glücklichen Wenigen!"

Kaum eine Shakespeare-Verfilmung hat bei ihrer Erstveröffentlichung derartigen Jubel ausgelöst wie Kenneth Branaghs Version von William Shakespeares “Henry V”. Der damals 27-jährige Branagh verzauberte nicht nur mit einer perfekten Inkarnation des jungen Monarchen, der alte Freundschafts-Bande über Bord werfen muss und als gerechter König in den Krieg gegen Frankreich zieht, sondern auch durch eine mehr als gelungene Regie. Die Verbindung von filmischer Erzählung und seichter Anspielung auf die Bühnenherkunft des Stücks mit Derek Jacobi als Erzähler ist einfach lebendig. Die Macht der Shakespeare-Verse wird zudem durch eine wilde Horde von Englands besten Schauspielern kraftvoll vermittelt: Ian Holm, Judi Dench, Brian Blessed sowie Simon Shephard geben wirklich superbe Leistungen ab. Die klassische Anspornrede von Henry/Branagh kurz vor der entscheidenden Schlacht in Azincourt mit den zahlmäßig weit überlegenen Franzosen gehört sicherlich zu den eindrucksvollsten Momenten des Films. Nicht umsonst diente diese denkwürdige Überzeugungsarbeit als Vorlage für Mel Gibson in “Braveheart”. Branaghs Version von “Henry V” ist sicherlich ein genauso unsterblicher Klassiker geworden wie Shakespeares Bühnenversion selbst.

BILD

Henry V.

Der anamorphe Filmtransfer (1.66:1) ist leider nicht so gut gelungen wie Branaghs Shakespeare Adaption. Zwar ist die Vorlage ziemlich frei von Dreckspuren und Spratzern, doch das Bild ist besonders in den ersten zehn Minuten ziemlich verrauscht. Der Kontrast ist auch etwas zu dunkel gewählt, so dass durch den ansonsten ausreichenden Schwarzpegel Partien des Bildes ganz in dunkleren Bereichen verschwinden können. Mit längeren Laufzeit bessert sich der Rauschanteil des Bildes ein wenig. Trotzdem kommt es zwischendurch immer noch zu Qualitätsschwankungen, die aber auch auf das Ausgangsmaterial zurückzuführen sein können. Die Schärfe hat auch ein wenig unter dem hohen Rauschanteil zu leiden. Trotz dieser sich Fatal anhörenden Mängel macht das Bild aber immer noch einen soliden Eindruck. Die realistisch bis matte Farbgebung stammt vom Look des Films selbst, der gut wiedergegeben wird. Die Kompression ist zwar ordentlich und verhindert größere Artefaktbildungen, aber in bestimmten Himmelsenstellungen lassen sich stehende Rauschmuster erkennen. Mit noch mehr als zwei Gigabyte Platz auf der Dual Layer Scheibe hätte da sicherlich mehr rausgeholt werden müssen. Insgesamt bleibt das Bild aber annehmbar.

TON

Henry V.

Versehen mit einer deutschen und englischen Tonspur in Dolby Surround wurde auf einen 5.1 Upmix verzichtet. Leider hat sich bei der deutschen Tonspur ein echter Fehlerteufel eingeschlichen. Im Surroundmodus lassen sich einigen Unstimmigkeiten in der Aussteuerung als auch in der Klangqualität feststellen. Relativ in der Mitte des Films fällt der Raumklang fast in sich zusammen. Obwohl sonst eine recht ordentliche Frontstage auch direktionale Momente in den hinteren Bereichen bietet, wird der Ton an einigen Stellen fast unmerklich ( ohne Knacksen) gekappt. Auch die Dialoge werden unterschiedlich stark gepegelt. Dies führt in einigen Momenten zu unangenehmen Überlappungen mit der Musik, dass sich bei der informationsreichen Sprache als schwierig gestaltet. Die englische Tonspur ist dagegen bis auf die etwas schwächer gepegelten Dialoge alles in Ordnung. Hie bleibt nur das Fehlen von optionalen deutschen Untertiteln zu bemängeln.

EXTRAS

Als einziges Extra gibt es den Kinotrailer und eine Vorschau auf andere e-m-s Titel. Das ist für einen Film wie “Henry V” einfach zu dürftig.

FAZIT

Ein großartiger Film in verpatzter Qualität. Hier hätte e-m-s wirklich mehr Arbeit investieren sollen. Zu einem verrauschtem Bild gesellt sich ein leicht fehlerhafter deutscher Ton. Ohne Untertitel und Extras dürfte wohl nur der gute Film als Kaufkriterium gelten. Schade!



Kay Pinno