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REVIEWS



Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer   (HD-DVD)

Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer
    
Original: Fantastic Four 2   (USA, 2007)
Laufzeit: 92 Minuten (HD 1080p)
Studio: Constantin / Highlight
Regie: Tim Story
Darsteller: Ioan Grufford, Jessica Alba, Chris Evans, Michael Chiklis u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 3 Kommentare, Making of, u.m.
Preis: ca. 30 €
Wertung: 2+/ 1 / 2+ (Bild/Ton/Extras)


"Surfin' USA"

Spätestens mit seinem zweiten “Fantastic Four”-Film hat sich Regisseur Tim Story nach dem schauerlich abgrundtiefen “New York Taxi” wieder rehabilitiert. Schon das erste Abenteuer - die Entstehungsgeschichte der Fantastischen Vier und ihrem legendärem Gegenspieler Victor von Doom (“Nip/Tuck”s Julian McMahon) - zeugte von einer anderen Auffassung von Comicverfilmungen als die bisherigen Klassenbesten. Hier stehen wieder Spaß und Action ganz groß im Vordergrund - eben das eigentliche Grundelement vieler Superhelden-Geschichten. Keine tragischen Hintergründe, keine quasi-dunklen Antihelden und eine betrogene Moral oder Nazi-Analogien - dem leichtfüßigen Anlauf der Superhelden, die auch wieder für Kinder und Jugendliche zugänglich sind, darf applaudiert werden. Gut und Böse sind hier klar umrissen und werden anständig bekämpft - und zwar mit der für fiese Einzelgänger schlimmsten Waffe: Teamgeist. Doch auch unsere vier Superhelden haben private Probleme, die schon viele ihrer Comic-Kollegen bewältigen mussten. Was zählt schließlich mehr? Das private Glück oder die dauerhafte Rettung der Welt? Oder lässt sich dies gar vereinbaren? Mr. Fantastic (Grufford) bekommt jedenfalls Druck von Invisible Woman (Alba). Die durchsichtige Dame möchte endlich geheiratet werden - und zwar ohne Weltrettungsunterbrechung. Doch auch beim vierten Versuch donnert etwas dazwischen - der Silver Surfer (wird gespielt von Doug “Abe Sapien” Jones und gesprochen von Lawrence Fishburne). Der Chrom-Knabe verursacht weltweit nicht nur seltsame elektrische Störungen, die einem verheerendem EMP gleichkommen, sondern scheint auch riesige Löcher in Mutter Erde zu schmelzen. Diese Fähigkeiten wecken auch die Neugier des wieder genesenen Dr. Doom, der dem außerirdischen Wesen zunächst aber auch nichts entgegensetzen kann. Dafür muss er sich erst wieder mit den Fantastischen Vier zusammentun. Eine Zerreißprobe beginnt.
“Rise of the Silver Surfer” ist wieder buntes Actionkino, das dank seiner guten Ensemble-Besetzung auch Spaß macht. Viel Nachdenken braucht man nicht und die Gags spürt man schon Minuten vorher kommen. Dennoch tischt der Film die gigantischen Bilder auf, die die Comics in erster Linie so populär gemacht haben. Schick wird auch das (wieder einmal folternde!) US-Militär abgewatscht und eine neue Freundschaft geschlossen. So darf fluffiges Popcorn-Kino eben sein - berauschend süß und ohne prätentiöse Nebenwirkungen.

BILD

Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer

Das anamorphe Widescreentransfer (2.35:1) in HD 1080p bietet ein hochdetailliertes Bild, das einem punktuell wirklich den Atem raubt. Dennoch ist hier nicht alles Gold, was glänzt. Die Vorlage ist natürlich fehlerfrei und liefert eine saubere Grundlage. Dennoch neigt der VC-1 codierte Transfer teilweise zu einer leichten Körnigkeit, die sich besonders in dunkleren Szenen bemerkbar macht. Schärfe und Kontrast sind absolut großartig und liefern ein extrem detailreiches Bild. Dies lässt natürlich auch einige Greenscreen-Szenen etwas deutlicher hervortreten. Die Farben sind extrem stark und neigen in einigen Szenen ein wenig zum Überscheinen von Konturen. Der Schwarzlevel ist sehr tief aber trotzdem detailreich. Die Kompression ist nicht zu erkennen. Hintergrundrauschen oder Artefakte sind nicht zu erkennen. Gut.

TON

Fantastic Four - Rise of the Silver Surfer

Die DTS-HD-Tracks auf Deutsch und Englisch geben alles her, was ein modernes Surroundsystem so aushalten kann. Von der wuchtigen Musik über gigantische räumliche Effekte - wie die Raketenverfolgung des Silver Surfer - bekommt das Heimkino eine echte Trainingseinheit verpasst. Die Dialoge ruhen sicher und immer gut verständlich im Centerkanal. Ansonsten wird in den Surroundkanälen ein richtiges Effektefeuerwerk abgebrannt, das mit einer guten Aktivbass-Unterstützung daherkommt. Richtig heftig sind auch die einzelnen “Surfer-Momente”, wenn er durch das Gebäude fliegt oder im Tunnel durch sein Board gleitet. Für Demozwecke ist diese Scheibe sicherlich gut geeignet. Top.

EXTRAS

Als Extras liefert die HD-DVD zum Film erstmal drei Audiokommentare. Der erste Track wird von Regisseur Tim Story bestritten. Er konzentriert sich bei seinen Ausführungen sehr stark auf die Umsetzung des Comic-Universums der “Fantastischen Vier” und diskutiert die unterschiedlichen Veränderungen und Freiheiten, die er sich gegenüber der Comicvorlage genommen. Auch die unterschiedlichen Inszenierungsentscheidungen und welche Konzepte man schließlich fallen gelassen hat, bringt Story auf den Tisch. Ein angenehmer Track, der aber technische Feinheiten bei der Umsetzung des Films ein wenig ausspart.
Der zweite Kommentar ist der vermeintliche “Fun-Track”. Hier plaudern die vier Hauptdarsteller über ihre Erfahrungen beim Dreh des zweiten Teils. Erstaunlicherweise ist dieser Track ein wenig trocken geraten. Hin wieder gibt’s mal ein paar lustige Bemerkungen, aber dennoch hält sich das Team erstaunlich bedeckt. Und Jessica Alba hat ein wirklich enervierendes Giggeln, das immer wieder aus ihr herauszuplatzen scheint.
Der dritte Track ist ein Zusammenschnitt von Kommentaren verschiedener Mitglieder des Produktionsteams. Hauptsächlich sind aber Ex-Marvel-Meister Avi Arad und Drehbuchautor Mark Frost zu hören, die teilweise einige Fakten wiederholen, die Tim Story bereits in seinem Kommentar anspricht. Insgesamt eher ein Hit-and-Miss-Track, der aber ein nettes Sammelsurium an Eindrucken und Informationen bietet.

Alle Video-Extras werden leider in Standard-Auflösung und teilweise nicht anamorph präsentiert. Neben dem deutschen TV-Making-of (ca. 20 Min.) präsentiert die HD-DVD auch ein relativ ausführliches Videotagebuch der Produktion (ca. 46 Min.). Die unkommentierten Aufnahmen vom Dreh vermitteln einen sehr guten Eindruck von der Produktion. Highlights sind dabei einige Testaufnahmen für Effekte, der Besuch von Stan Lee am Set und der Moment, in dem “Das Ding” Michael Chiklis auf den echten Kodiak-Bären trifft. Neben natürlich auch einigen drögen Momenten, sind in der Doku eben auch einige echte Highlights versteckt.
Die kompletten Interviews auf dem Making-of sind auch nochmal ungekürzt zu sehen. Die neun Interviews mit den Hauptdarstellern und Machern können einzeln angewählt werden. Ein kleines Highlight ist hier das Interview mit Bernd Eichinger, der etwas über seine lange Beziehung zu den Marvel Comics und seinen frühen Kontakt zu Stan Lee und den “Fantastischen Vier” erzählt. Leider wird hier die Chance vertan, mal etwas über den Alibi-Film von 1994 zu berichten. Schade.
Die insgesamt vier geschnittenen Szenen zeigen kleinere Erweiterungen, die hauptsächlich noch ein paar lustige Einschübe darstellen. Hübsch ist allerdings eine erweiterte Hochzeitssequenz, in der sich Johnny “Fackel” Storm und Ben “Ding” Grimm hübsch gegenseitig foppen. Die Szenen sind mit einem Kommentar von Tim Story versehen. Desweiteren sind noch drei Animatic-Szenen zu sehen, wovon eine tätsächlich eine nicht realisierte Sequenz darstellt. Diese Szene hätte erstmals die gigantischen Löcher des Silver Surfers enthüllt.

FAZIT

Mit noch mehr Tempo und Witz legt der zweite “Fantastic Four”-Film ordentlich nach und präsentiert mit dem Silver Surfer zusätzlich eine weitere beliebte Figur des Marvel-Universums. Das nebenwirkungsfreie Popcornkino macht in High-Definition doppelt Spaß und bringt solide Extras mit. Eine wirklich gelungene HD-Präsentation.



Kay Pinno