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REVIEWS



Geistervilla, Die   

Geistervilla, Die
    
Original: The Haunted Mansion   (USA, 2003)
Laufzeit: 85 Minuten (PAL)
Studio: Buena Vista
Regie: Rob Minkoff
Darsteller: Eddie Murphy, Terence Stamp, Nathaniel Parker, Jennifer Tilly u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa, Tr, Ar
Extras: 2 Kommentare, Making of, Deleted Scene u.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1-/ 1 / 1- (Bild/Ton/Extras)


"Ich hab’ ein Haus, ein kunterbuntes Haus!"

Nachdem der “Fluch der Karibik” eindeutig bewiesen hat, dass auch Themenpark-Attraktionen in ein lukratives Filmabenteuer verwandelt werden können, lag der Gedanke nicht fern, einen zweiten Versuch zu starten. Das Ergebnis heißt “Die Geistervilla” und basiert auf der “Haunted Mansion”-Fahrt in Disneyland. Der größte Horror scheint jedoch zunächst Komödienknallcharge Eddie Murphy zu sein, der sich als Wohnungsmakler Jim Evers mit seiner Familie in das Spukhaus verirrt. In diesem wilden wie familienfreundlichen Gruseltrip erweist sich Murphy jedoch als Glücksgriff und knüpft an längst vergangene Tage erfolgreicher Unterhaltungskunst an. Seine Interpretation des Workoholic und Realisten Evers ist eine wirklich pointierte Darstellung, die größtenteils auf Murphys übliches Übergrimassieren verzichtet. Dass der verschrobene Master Gracey (Nathaniel Parker) seine verhexte Villa mit anliegendem Friedhof verkaufen will ist jedoch nur ein Vorwand, um sich an die hübsche Frau von Evers (Marsha Tomason) heranzumachen. Unterdessen finden die Kinder des Makler-Ehepaars einige schaurige Einzelheiten über den gruseligen Ort heraus und überzeugen ihren Dad, dass hier böse Kräfte am Werk sind. Doch der Schlüssel zu dem finsteren Geheimnis des Hauses befindet sich in einer alten Krypta auf dem riesigen Friedhof. Da werden selbst dem bodenständigen Papa die Knie weich. Auch wenn die Überraschung am Ende des Films nicht so groß ist, besticht “Die Geistervilla” mit einer großartigen Ausstattung und Atmosphäre. Zusätzlich kommen noch einige recht fiese Make-Up Effekte von Rick Baker hinzu, die besonders in der Krypta-Sequenz für echte Gänsehaut sorgen. Wer zusätzlich die Fahrt in der “echten” Geistervilla aus Disneyland kennt, wird zahllose Referenzen im Film wiederentdecken. Ein fast harmloser Gruselspaß für die ganze Familie.

BILD

Geistervilla, Die

Der anamorphe Bildtransfer (2.35:1) für “Die Geistervilla” ist absolut gelungen. Die Vorlage ist fehlerfrei und enthält keine Dreckspuren oder Spratzer. Die Konturen sind gestochen scharf wenngleich der Kontrast ein wenig zu dunkel gewählt wurde. Die Farben sind fast zu kräftig und geben dem Film einen künstlichen wie übernatürlichen Look. Der Schwarzlevel ist äußerst tief und verschluckt oft viele der hübschen Details in der Ausstattung der Spukvilla. Die Kompression arbeitet tadellos und liefert ein stabiles Bild ohne digitale Artefakte. Ein sehr guter Transfer, der nur durch den etwas zu harten Kontrast und den zu starken Schwarzlevel leichte Abstriche machen muss.

TON

Geistervilla, Die

Bei Geisterfilmen kann sich eine Soundabteilung schon immer fleißig die Hände reiben. Knarzende Türen und umherwallende stöhnende Geräusche sind ein gefundenes Fressen für Surroundtechniker. “Die Geistervilla” bildet da keine Ausnahme. Im deutschen und englischen 5.1 Ton werden alle Kanäle sehr gut ausgenutzt. Auch die voluminöse Musik von Mark Mancina wird gut unter die ständig aktive Soundkulisse gemischt. Sehr schön ist hier die Kutschfahrt über den Friedhof gelungen, bei der Musik und Soundeffekte über 360-Grad verteilt wurden. Die Dialoge sitzen fest und gut verständlich im Centerkanal. Sehr gut.

EXTRAS

Als voll ausgestattete Special Edition bietet die DVD gleich zwei laufende Audiokommentare. Auf dem ersten Track unterhalten sich Produzent Don Hahn, Drehbuchautor David Berenbaum und Visual Effects Leiter Jay Redd über technische wie strukturelle Prozesse bei der Entstehung von “Die Geistervilla”. Sehr flüssig mischen sich dabei technische Aspekte mit einigen recht lustigen Anekdoten über die Schauspieler und die eigentliche Filmproduktion. Auf dem zweiten Track sind Regisseur Rob Minkoff und Kostüm-Designerin Mona May zu hören. Minkoff geht dabei noch mehr bei den Schauspielern ins Detail als seine Kollegen vom ersten Track. Zudem wird hier natürlich ein größeres Augenmerk auf die Ausstattung/Köstume gelegt. Auch der zweite Track wird sehr flüssig und locker gesprochen, so dass keine Langeweile aufkommt. Das 13-minütige Making-of “Die gruseligen Geheimnisse der Geistervilla” ist ein kompakter und sehr guter Blick in die Produktion des Films. Rick Baker verrät hier seine Effekte-Tricks für die Krypta-Sequenz und weitere visuelle Effekte (u.a. Jennifer Tilly in der Geisterkugel und ein rotierender Eddie Murphy) werden ohne viel Geschwafel erläutert. Etwas detaillierter wird die “Kutschfahrt über den Friedhof” in “Sezierte Szene: Friedhofsgespenster” (ca. 11 Minuten) auseinandergenommen. Die verschiedenen Elemente von der Motion-Control-Kamera über die digitalen Ergänzungen bis zu den einzelnen Geister Make-ups werden hier sehr gut beleuchtet. Bei der “Gestorbenen Szene: Emma und Ezra” handelt es sich um eine geschnittene Szene, die eine längere Konversation mit den Geister-Dienern zeigt. Die “Virtuelle DVD-Geisterbahn” ist ein aufwendig gestalteter interaktiver Rundgang durch die Geistervilla, die aber selbst kleinen Kindern kaum Furcht einflößen noch Unterhaltung bieten dürfte. Die insgesamt fünf Minuten an “witzigen Pannen” sind leider auch nicht so witzig wie der Titel vermuten lässt. Zum Abschluss gibt es zwar noch ein Musikvideo (Raven: “Superstition”) aber leider keinen Trailer zu finden.

DVD-Rom:

Wie “Fluch der Karibik” wurde auch die DVD zu “Die Geistervilla” mit ganz ähnlichen DVD-Rom Features ausgestattet. Vornehmlich gibt es hier ein exklusives Video über die originale Themenpark-Attraktion “The Haunted Mansion” zu sehen, das sehr ausführlich die Entstehung dieses Klassikers dokumentiert. Im “Studio der Geistereffekte” hat man wieder die Möglichkeit, eigene Fotos etwas geisterhaft zu bearbeiten und auch als E-Mail Gruß zu verschicken. Die “Virtuelle Rundfahrt durch das Set” ist ein eher dröge Zusammenfassung und abgespeckte Version der interaktiven Geisterhausschau der normalen Extras. Zum Abschluss gibt es auch noch eine Bildergalerie, Desktophintergründe und Screensaver.

FAZIT

Mit angenehm gruseliger Familienunterhaltung kann “Die Geistervilla” überraschenderweise begeistern. Ganz wichtig: Eddie Murphy nervt bei weitem nicht so wie bei seinen anderen Komödienausbrüchen. Mit opulenter Ausstattung sind sowohl der Film als auch die DVD gesegnet, die qualitativ allen Ansprüchen mehr als genügt. Empfohlen.



Kay Pinno