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REVIEWS



Zwei außer Rand und Band SE   

Zwei außer Rand und Band SE
    
Original: Crime Busters   (USA/Italien, 1976)
Laufzeit: 110 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Enzo Barboni als E.B.Clucher
Darsteller: Bud Spencer, Terence Hill, David Huddleston, Luciano Catenacci u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch DD1.0 Italienisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Interviews, Trailer, Biographien, Bildergalerie
Preis: ca. 10 €
Wertung: 1-/ 4+/ 3 (Bild/Ton/Extras)


"Für jeden Flegel einen Kegel!"

Mit zahlreichen dieser Weisheiten begeistern Matt “Der Kürbis” Kirby (Terence Hill) und Wilbur Walsh (Bud Spencer) den deutschen Zuschauer während ihrer unfreiwilligen Abenteuer als Nachwuchspolizisten in “Zwei außer Rand und Band”. Nachdem sich die beiden Lebenskünstler auf der Suche nach Arbeit im Hafen schon reichlich Probleme mit den örtlichen Schlägern eingehandelt haben, sehen sie nur noch eine Möglichkeit: ein Supermarkt muss überfallen werden. Leider haben sich dabei die Spezies in der Tür geirrt und landen auf der Polizeiakademie. Als frischgebackene Gesetzeshüter nehmen sie schließlich den Kampf gegen die Hafenbande auf. Doch deren Anführer Curly (Luciano Catenacci) will die ungestümen Cops auf jeden Fall abservieren. Schließlich hat er mehr zu verbergen, als ein paar weggefundene Lagerhaus-Kisten. Zwischendurch muss sich Kirby auch noch um die liebreizende Susy Lee in Gestalt von Laura Gemser kümmern. Die vermisst schließlich ihren Onkel, den Kirby erst kürzlich noch am Hafen und später im Leichenschauhaus gesehen hat. Das schreit nach einem Satz heiße Ohren für die Bösewichter. Nach “Zwei wie Pech und Schwefel” (1973) setzten Spencer und Hill wieder auf die exotische Location USA. Mit Miami hatte man sich dabei ein besonders schönes Plätzchen ausgesucht und versucht fleißig amerikanisches Flair zu verbreiten. Vom Burger bis zur Bikini-Blondine kommt hier alles vor, was der Durchschnittseuropäer damals so mit Amerika in Verbindung brachte. Mittendrin sorgen die beliebten Tausendsassa in blauer Uniform für reichlich Kopfschmerzen und klassische Sprüche. Auch wenn die amerikanischen Filme des Prügelduos eher zu den schwächeren Vertretern ihres eigenen Genres zählen, kann “Zwei außer Rand und Band” noch voll überzeugen. Die vorhersehbare Geschichte bietet immer noch genug Abwechslung und knüppelharten Krawall, um fleißig die Lachmuskeln anzustrengen. Ein Höhepunkt ist sicherlich die finale Prügelei in einer Bowlingbahn. Was Terence Hill hier mit den Bowlingkegeln anstellt, bringt nicht nur die Bösewichte zum Rotieren.

BILD

Zwei außer Rand und Band SE

Für den neuen anamorphen Transfer wurde nun die korrekte Aspect-Ratio von 1.85:1 gewählt. Die Vorlage ist in einem sehr guten Zustand, aber dennoch nicht ganz sauber. Vereinzelte Bildpunkte lassen sich hier immer noch ausmachen. Trotzdem zeigt sich der Film hier erstmals so, wie das originale Material eben beschaffen ist. Entsprechend sind Schärfe und Kontrast endlich mal auf einem richtig guten Niveau. Da kann sich auch über die hier noch zelebrierte Liebe zum Detail bei der Produktion erfreut werden. Uniformen, Büros und das immer wieder gern genommene Hafengelände zeigen sich von ihrer besten Seite. Auch die Farben springen bei dem neuen Transfer fast vom Bildschirm: der Himmel erstrahlt in sattem Blau und die Wiesen und Bäume in einem ebenso starkem Grün. Der Schwarzlevel kann ebenfalls überzeugen und zeigt sich tief, aber dennoch detailreich. Hin und wieder sind einige Innenaufnahmen allerdings ein wenig milchiger geraten, was allerdings auf das originale Material zurückzuführen ist. Die Kompression arbeitet sehr sauber und stabil. Artefakte, Bildrauschen oder Ruckler treten nicht auf. So gut hat der Film wahrscheinlich seit seiner Premiere nicht mehr ausgesehen.
Einen Bildvergleich zur alten Fassung gibt's hier.

TON

Zwei außer Rand und Band SE

Von der Tonqualität tut sich auf der Audiospur im Vergleich zu den bisher erschienen Spencer-Hill fast nichts. Für die Neuauflage wurde allerdings der italienische Mono-Ton zusätzlich aufgespielt, der qualitativ dem deutschen Ton in nichts nachsteht. Aus diesem Grund kommt hier noch einmal das bekannte Resümee: Der deutsche Ton liegt im Dolby Digital 2.0 Monoformat auf der Scheibe vor, während die Italotonspur nur im 1.0-Format vorliegt. Sehr gut aufgeräumt zeigt sich der Mono-Ton von seiner besten Seite. Mit wenig Rauschen und gut verständlichen Dialogen, lässt der Track fasst vergessen, dass der Ton schon so alt ist. Surround-Aktivität findet natürlich nicht statt. Im normalen Stereomodus kann der Film gut angehört werden. Die deutschen Untertitel orientieren sich an den italienischen “Originaltexten” und liefern dadurch auch in verschiedenen Szenen ein etwas anderes Bild des Films. Wer da zwischen deutscher Synchro und O-Ton vergleichen will, sollte die UT zur deutschen Tonspur einblenden. Ein echtes Vergnügen.

EXTRAS

Als zusätzliches Material sind hier drei kurze Interviews mit Bud Spencer (ca. 8 Min.), Guido und Maurizio de Angelis (zusammen ca. 5 Min.) alias “Oliver Onions” vorhanden. Trotz ihrer Kürze sind sie jedoch sehr informativ, da auch ein wenig auf den Film selbst eingegangen wird. Außerdem sind die bereits erstellten Biographien von Spencer und Hill, sowie die Bildergalerie mit Aushangfotos vorhanden. Der auf der Hülle stehende Originaltrailer war auf der Scheibe aber leider nicht zu finden.

FAZIT

Die Neuauflage von e-m-s kann durchweg begeistern. Die Bildqualität zur alten Auflage ist enorm gesteigert worden und für Komplettisten gibt’s noch den italienischen Ton. Auch die Interviews sind ein gern gesehenes Extra. Ein Upgrade ist absolut empfohlen. Wo nur bleiben die ersten Spencer-Hill Blu-Rays?



Kay Pinno