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REVIEWS



Django, der Rächer (Box)   

Django, der Rächer (Box)
    
Original: Texas Addio   (Italien, 1966)
Laufzeit: 91 Minuten (PAL)
Studio: Kinowelt
Regie: Ferdinando Baldi
Darsteller: Franco Nero, Alberto Dell’Acqua, José Suárez, Livio Lorenzon u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Interview, Trailer, 2 weitere Django-Filme
Preis: Boxset ca. 50 Euro
Wertung: 3 / 4+/ 3- (Bild/Ton/Extras)


"Nur eins ist wichtig: das man sterben muss!"

Ganz anders zeigt sich dafür “Django, der Rächer”, der wie oben schon erwähnt eigentlich gar kein Django Film ist. “Texas Addio” sagen nämlich die Sullivan-Brüder Jim (Alberto dell’Acqua) und Burt (Franco Nero), der auf deutsch in Django umgetauft wurde. Beide verlassen ihren texanischen Heimatort, um in Mexico nach einem Mann namens Delgado (José Suárez) zu suchen, der vor Jahren ihren Vater ermordete. Der Schurke hat sich dort inzwischen als wohlhabender Großgrundbesitzer breit gemacht und terrorisiert die örtliche Bevölkerung. Als ihn die Brüder nach einigen Strapazen und Leichen ausfinding gemacht haben, offenbart Delgado ihnen ein schreckliches Geheimnis. Doch Burt lässt sich nicht einschüchtern und will den Verbrecher auf jeden Fall zurück nach Texas bringen. Ein heißer Kampf entbrennt. Sehr minimalistisch zeichnet Ferdinando Baldi ein zerrissenes Bild von Mexiko und dem Kampf der Brüder gegen ihre Vergangenheit. Nicht ganz so kompakt und schwungvoll inszeniert wie “Django”, kann “Django, der Rächer” aber mit einigen überraschenden Wendungen aufwarten und lehnt sich dabei fleißig an der griechischen Tragödie an. Auch die zentralen Figuren sind nicht unbedingt eindimensional und machen eine interessante Entwicklung durch. Sicherlich ist dieser Italo-Western kein Klassiker geworden, aber befindet er sich doch in der besseren Gesellschaft von inhaltlich motivierten Vertretern des Genres.

BILD

Django, der Rächer (Box)

Am schlechtesten hat es “Django, der Rächer” erwischt. Dies ist allerings hauptsächlich auf die alte Vorlage des Films zurückzuführen. Dreckspuren und Spratzer ziehen sich durch den kompletten Film. An einigen Stellen wirkt dies etwas störend. Dafür liefert einem das anamorphe Widescreenbild (2.35:1) eine schöne Panoramalandschaft, die einem in bisherigen Inkarnationen vorenthalten wurde. Farben und Kontrast wie Schwarzlevel spielen auch hier ganz gut mit. Die Schärfe hat aber deutliche Probleme, was auch an der Verrauschtheit des Bildes liegt. Ein digitale Reinigung wie bei “Django” hätte diesem Transfer sicherlich auch gut getan.


TON

Django, der Rächer (Box)

Der Film bringt nur den originalen Monosoundtrack in Deutsch und Italienisch mit. Diese wurden allerdings vom unnschönen Erbe ihrer ehemaligen Mono-Master befreit und klingen deshalb rauschfrei und ziemlich klar durch die Soundanlage. Viel Dynamik verbreiten die Tracks natürlich trotzdem nicht. Die Dialoge sind absolut klar und deutlich verständlich. Auch die Musik und die Soundeffekte wurden ein wenig “entstaubt” und hören sich nicht zu alt und kraftlos an. Surroundaktivitäten sind hier selbstverständlich nicht vorhanden. Hier wurde gute Arbeit geleistet und die Tracks lassen sich sehr gut im Stereo-Modus der Surroundanlage anhören. Ein Manko gibt’s noch beim italienischen Track: die deutschen Untertitel entsprechen hier nur der deutschen Synchronisation und nicht den tatsächlichen italienischen Dialogen!

EXTRAS

Abgesehen von den Trailern zu den Filmen hat sich Kinowelt mit den zusätzlichen Interviews von Franco Nero und der gelungenen Blue Underground Dokumentation “Django - The One and Only” (ca. 16 Minuten) versorgt. Neben Nero kommt hier auch Corbuccis Co-Regisseur Ruggero Deodato zu Wort. Mit vielen kleinen Details zur Entstehung und dem seltsamen Erfolg von “Django” erfreuen die beiden den Zuschauer: nie hat es eine bessere Begründung gegeben, Statisten unter roten Masken zu verstecken. Auf “Djangos Rückkehr” und “Django, der Rächer” befindet sich jeweils ein fünfminütiges Interview mit Franco Nero, das sich spezifisch mit dem entsprechenden Film befasst. Nicht sehr ausführlich aber trotzdem interessant gibt der italienische Ausnahmeschauspieler einige nette Anekdoten preis.

FAZIT

Django ist auf DVD zurück und hat gleich zwei seiner seltsamen filmischen Brüder mitgebracht. Sammler dürfte es freuen, diese Filme ungekürzt und mit der alten deutschen Synchronisation zu bekommen. Besonders die Restauration des unübertroffenen Originals macht diese Box zu einer echten Versuchung, da es die Filme nicht einzeln zu kaufen gibt. Für Nostalgiker und Entdecker des italienischen Westens empfohlen.



Kay Pinno