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REVIEWS



Buckaroo Banzai   

Buckaroo Banzai
    
Original: Adventures of Buckaroo Banzai...   (USA, 1984)
Laufzeit: 98 Minuten (PAL)
Studio: MGM
Regie: W.D. Richter
Darsteller: Peter Weller, John Lithgow, Clancy Brown, Jeff Goldblum, Ellen Barkin u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Englisch DS Deutsch DD-Mono Fr, It
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa u.v.m.
Extras: Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2+/ 3+/ 5 (Bild/Ton/Extras)


"Gehirnchirug, Rockstar und Abenteurer!"

Manchmal haben Filme einfach nur Glück, das man sie mag. Trotz ihrer Schwächen und inhaltlichem Mumpitz haben sie einen Platz im Herzen ihrer Zuschauer gefunden. “Buckaroo Banzai” ist genau so ein Werk, für den der Begriff “Kultfilm” erfunden worden zu sein scheint. Äußerst hübsch fotografiert und mit einem einprägendem Design versehen, bringt der Film eine seltsame 80-er Jahre Comic-Mentalität mit, die sicherlich bis heute ihresgleichen sucht. Buckaroo Banzai (Peter Weller) ist ein multitalentiertes Genie, das nicht nur offiziell als Gehirnchirug arbeitet, sondern in seinem Banzai-Institute ein ganzes Team von illustren Gestalten beschäftigt. Zusammen ziehen sie nicht nur gegen Bedrohungen jeder Art ins Feld sondern stehen als Rockband “Buckaroo Banzai und die Hongkong Cavaliers” ebenfalls auf der Showbühne. Nach dem erfolgreichen Test eines Alpha-Lasers, der Dinge in die 8. Dimension katapultieren kann, findet Banzai heraus, dass die Erde von außerirdischen Lectroiden vom Planeten Zehn bedroht wird. Unter der Führung ihres Lord Whorfin (John Lithgow) wollen sie den Alpha-Laser benutzen, um ihre in die 8. Dimension verbannten Brüder zu befreien. Das können Buckaroo und sein Team natürlich nicht zulassen. Mit einer riesigen Portion seltsamen Humors und Figuren, die sich eigentlich vollkommen ernst nehmen, bleibt einem bei “Buckaroo Banzai” dank größter erzählerischer Dreistigkeiten der Mund weit offen stehen. Angereichert mit ausuferndem Technik-Gebrabbel, das eigentlich kaum eine Bedeutung hat, aber irgendwie fürchterlich wichtig klingt, hangelt sich der Film sehr abgehackt von Szenen zu Szene ohne wirkliche Verbindungen zwischen seinen Ereignissen aufzubauen. Auch Banzais Team hat eigentlich nicht viel zu tun, außer dem Chef bei seiner Action zuzujubeln oder sich in letzter Sekunde in die Bresche zu werfen. Ansonsten dürfen ausgefallene Outfits und besonders schräge humoristische Einlagen (alle Außerirdischen heißen z.B. John) vom eigentlichen Geschehen ablenken. Als ultimative Merchandise-Maschine (einschließlich Comics, Serien, Videospielen und natürlich auch Musik) geplant, bleibt “Buckaroo Banzai” eine moderne Kuriosität in Sachen ausgerutschter B-Kommerz, der zum Kult mutierte. Die geplante und im Abspann angekündigte Fortsetzung “Buckaroo Banzai versus the World Crime League” wurde bis heute noch nicht gedreht.

BILD

Buckaroo Banzai

Das anamorphe Widescreenbild (2.35:1) des fantastischen Spektakels ist tatsächlich eine Wucht. Die Vorlage ist komplett aufgeräumt worden und zeigt keine Verunreihnungen oder Defekte. Schärfe und Kontrast sind auf sehr hohem Niveau und lassen vergessen, dass es sich bei “Buckaroo Banzai” um einen 20 Jahre alten B-Film handelt. Die Farben sind äußerst kräftig und unterstützen sehr gut den Comic-Charakter des Films. Der Schwarzlevel ist sehr tief und verschluckt dadurch in dunklen Szenen einige Details. Dies ist aber an keiner Stelle wirklich störend. Ein Hintergrundrauschen ist dank der guten Kompression nicht vorhanden. Auch digitale Artefakte oder Zeilenflimmern konnte nicht festgestellt werden. Ein wirklich erstaunlich guter Transfer.

TON

Buckaroo Banzai

Auch der in Stereo vorhandene deutsche Surroundsound kann wirklich überraschen. Selbst im Standard-Surroundbetrieb wird das Soundfeld fast über das gesamte Hörfeld verteilt. Dies gilt leider auch für die Dialoge, die nicht immer nur im Center verankert sind. Dadurch kommt es an wenigen Stellen zu störenden Überlappungen, bei denen die Dialoge ein wenig schwer zu verstehen sind. Echte direktionale Soundeffekte sind natürlich nicht vorhanden, aber die Illusion einer Rundum-Aktivität ist schon gegeben. Da kann der englische 5.1-Upmix natürlich etwas mehr überzeugen, da hier auch die Überlappungen vermieden werden. Trotzdem ist der deutsche Track sauber aufgeräumt worden und bietet eine ordentliche Dynamik.

EXTRAS

Leider hat sich MGM für diesen Titel nicht die Mühe gemacht, die Extras der eigenen Code 1 Special Edition für Europa mit auf die Scheibe zu pressen. Statt Audiokommentar des Regisseurs, Making-of und den 14 gelöschten Szenen (darunter eine mit Jamie Lee Curtis als Mutter von Buckaroo Banzai!) gibt’s hier nur den Trailer zu sehen. Echt schade!

FAZIT

Die seltsame Erzählung um den verbrechensbekämpfenden Gehirnchirugen und Rockmusiker Buckaroo Banzai ist einfach eine Kuriosität. Als besonderes Relikt der 80-er Jahre (“Flash Gordon” lässt grüßen) verströmt der Film eine besondere Atmosphäre, die so viele aktuelle Produktionen einfach vermissen lassen. Die technisch gute DVD von MGM lässt jedoch alle Extras der US-Version vermissen. Deshalb ausleihen oder billig vom Grabbeltisch abgreifen.



Kay Pinno