Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Star Trek Into Darkness 3D   (BLU-RAY)

Star Trek Into Darkness 3D
    
Original: Star Trek Into Darkness   (USA, 2013)
Laufzeit: 132 Min. (1080p)
Studio: Paramount
Regie: J.J. Abrams
Darsteller: Chris Pine, Zachary Quinto, Zoe Zaldana, Simon Pegg, Benedict Cumberbatch, Peter Weller u.a.
Format: 2.40:1 Widescreen (16:9)
Ton: Dolby TrueHD 7.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: 6 Featurettes, iTunes-Kommentar
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2+/ 1 / -- (Bild/Ton/Extras)


"Khan das sein?"

Nach dem Schock der dramatischen Ereignisse in J.J. Abrams Neuauflage des klassischen "Star Trek" Universums zielt "Star Trek Into Darkness" noch einmal etwas höher und zerlegt den alten Mythos des behäbigen Science Fiction Serien Giganten von Gene Roddenberry immer weiter, um aber gleichzeitig seine angestammten Traditionen nur noch mehr zu feiern.
Im Zuge des alternativen Zeitgefüges, das Abrams 2009 in "Star Trek" etablierte, werden bekannte Elemente aus der originalen "Star Trek"-Serie und den Kinofilmen zu einer neuen Erzählung verschmolzen und auf den Kopf gestellt. Dies führt sogar so weit, dass komplette Szenen nachgestellt werden - aber mit anders verteilten Rollen! Dass dieses gewagte Experiment - trotz einiger grober inhaltlicher Schnitzer - dennoch gelingt, ist der glatten Action-Regie Abrams und einem gut aufgelegten Darsteller-Ensemble zu verdanken. Trotzdem bleibt auch hier etwas auf der Strecke: so werden Chekov (Anton Yelchin), Sulu (John Cho) und "Pille" (wieder sensationell Karl Urban) zu größeren Stichwortgebern reduziert, während sich immerhin Scotty (Simon Pegg) als echter Showstealer beweisen kann. Doch erstmal wird der patente Ingenieur der USS Enterprise von Captain Kirk (Chris Pine) gefeuert: auf einem Rachefeldzug gegen einen Terroristen namens John Harrison (Benedict Cumberbatch), der durch einen Anschlag beinahe das gesamte Sternenflotten-Oberkommando auslöscht, soll die Enterprise bisher unbekannte Torpedos einsetzen, die Scotty, wie es sein Job eigentlich verlangt, nicht unter die Lupe nehmen darf. Da kennt der Schotte keinen Schmerz und geht von Bord. Für ihn muss der überforderte Chekov übernehmen. Unterwegs in klingonisches Territorium, in das sich Harrison flüchtete, droht Kirk mit seiner Mission einen Krieg auszulösen. Erst im Angesicht des Feindes wird der Enterprise-Crew klar, dass sich hinter dem Attentäter Harrison ein weitaus schlimmeres Geheimnnis verbirgt.

"Star Trek Into Darkness" macht es dem regulären "Star Trek" Fan nicht leicht: Spock (Zachary Quinto) hat Beziehungsprobleme mit Uhura (Zoe Zaldana) und zeigt auch sonst mehr Emotion als üblich, Kirk wird wegen Missachtung der Prime Direktive seines Kommandos enthoben, Scotty wird eben gefeuert und John Harrison entpuppt sich als "alter Bekannter" aus einer anderen Zeit, während der altbekannte Spock (Leonard Nimoy) ebenfalls noch einmal auftauchen darf, um seinem jungen Pendant ein paar saftige Spoiler zu liefern. Trotz viel Brimboriums und einem Haufen an erstaunlichen Ungereimtheiten geht der Film schließlich auf Warp-Geschwindigkeit, wenn klar wird, dass sich die Enterprise in einer klassischen "Dr. Seltsam"-Situation umgeben von Kriegstreibern wiederfindet. Der (einseitige) Zweikampf gegen ein überlegenes Raumschiff und die finale Jagd im futuristischen San Francisco sorgen dabei für eine ordentliche Portion Adrenalin, die einem Popcorn-Sommerblockbuster gerecht wird. Dass dies nicht viel mit den klassischen "Star Trek"-Mustern von einst zu tun hat ist gewollt und auch nicht weiter schlimm. Mit Wucht wird einem das Thema (persönliche) Rache um die Ohren gehauen und welche verheerenden Folgen dies mit sich bringt. Trotz seines düsteren Themas erreicht "Star Trek Into Darkness" jedoch das Klassenziel: die junge Enterprise-Crew wächst weiter zusammen und beweist, dass die gute Chemie zwischen den Figuren aus Abrams "Star Trek" kein Zufall war, und dass actiongeladene Popcorn-Unterhaltung und "Star Trek" kein Paradoxon sein müssen. Im besten Fall hat "Star Trek Into Darkness" endgültig die Altlasten-Erwartung des klassischen "Star Trek"-Korsetts abgeschüttelt, um demnächst auf einer fünfjährigen Mission in den Tiefen des Alls wirklich neue Abenteuer zu erleben, neue Zivilisationen zu entdecken und mutig dahinzugehen, wo noch kein Trekkie je gewesen ist.

BILD

Star Trek Into Darkness 3D

Die 3D Version von "Star Trek Into Darkness" hat eine Scheibe für sich allein und bietet genau die brillante Grundlage für ein zünftiges 3D-Erlebnis im Heimkino, wie man es sich von einem solchen Science Ficition Blockbuster erwartet. Die Vorlage ist absolut tadellos. Schärfe und Kontrast sind sehr sind durchgängig ideal, um die Tiefenwirkung des Films optimal zu unterstreichen. Doch auch "Star Trek Into Darkness" kann den 3D-Moment nicht dauerhaft aufrechterhalten. Die klassischen Brücken- und Dialogszenen bleiben natürlich eher flach. Dafür gibt es natürlich auch zahlreiche Momente, die das 3D großartig zur Geltung kommen lassen: der wunderschöne neue Warp-Effekt, die Schlacht auf Kronos sowie der Space-Transfer mit Kirk und das komplette Finale in San Francisco sorgen für große Aha-Momente. Doppelkonturen sind kaum existent und lassen einen dauerhaft plastischen Eindruck zu. Die Farben sind durchgängig sehr kräftig und geben dem Film den korrekten SciFi-Touch. Die Kompression bleibt unsichtbar. Enorm gut.

TON

Star Trek Into Darkness 3D

Die Abmischung des 7.1 DD TrueHD ist sehr detailliert und liefert ein gut aufgelöstes 360-Grad Soundfeld mit zahlreichen direktionalen Effekten, ohne aber an Wucht zu verlieren. Dies ist besonders gut bei dem Attentat auf das Sternenflotten-Oberkommando zu hören. Während Dauerbeschuss und Explosionen für Aktivbass-untermalten Rundherum-Rumms sorgen, lassen sich dennoch gut die Stimmen und weitere Geräusche verorten. Generell sind ebenfalls die Phasergeräusche sehr gut verteilt und sorgen dafür, dass sich der Zuschauer unfreiwillig im Sessel ducken möchte. Die Dialoge verteilen sich dauerhaft gut verständlich im Frontbereich, während sich die Musik homogen unter die Kulisse der restlichen Soundstage mischt. Ein absolut hervorragender Track.

EXTRAS

Was ist hier bloß passiert? Für den Heimkinostart des immens erfolgreichen "Star Trek Into Darkness" haben sich die Produzenten von Bad Robot ordentlich ins Zeug gelegt und eine gute Portion an Extras produziert. Davon lassen sich auf dem 3D-Komplett Set von Paramount allerdings nur knapp die Hälfte wiederfinden! Eine Wertung fällt deshalb aus.

Nur 6 der insgesamt 12 für die Scheibe produzierten Dokumentationen sind hier auf der regulären Blu-ray zu finden (Anm. die 3D-Blu-ray des Sets hat aus Platzgründen keine Extras, während die DVD nur drei der sechs bereits auf der Blu-ray befindlichen Featurettes mitbringt!). Zusätzlich ist ein interaktiver Kommentar nur über die iTunes-DigitalCopy erhältlich, der erst per PC heruntergeladen werden muss.
Dieses Dilemma ist auf einen schrägen Marketing-Deal von Paramount in den USA zurückzuführen, die exklusive Retailer-Verträge abgeschlossen haben. Dies heißt, dass das Bonusmaterial aufgeteilt wurde, um exklusiv nur über bestimmte Verkaufstellen erhältlich zu sein. Angesichts eines stolzen Preises von 25 oder mehr Euro für das 3D-Blu-ray-Superset von "Star Trek Into Darkness" darf der Konsument mit Recht verärgert sein, dann trotzdem nur mit der Hälfte an Material abgespeist bzw. zum Online-Streaming genötigt zu werden, sofern man weitere essentielle Extras haben möchte.
Und dies lohnt sich eben auch: J.J. Abrams und seine Helfer haben sich eben ordentlich Mühe gegeben, den Fans und Zuschauern richtig gutes Extramaterial zu liefern. Der nur über ITunes erhältliche Kommentar (Käufer der Blu-ray können dies über den Digital Copy Code in der Verpackung tun, aber müssen natürlich erst iTunes installieren und sich dort anmelden, um anschließend mehrere Gigabyte Film herunterzuladen) ist schließlich nicht nur ein Audiovortrag, sondern die unterschiedlichen Teilnehmer (neben Regisseur Abrams sind auch Autoren, Ausstatter, Effektespezialisten, Produzenten und Drehbuchautoren zu hören) auf dem Track halten Film an, spulen vor bzw. zurück und nutzen Bild-in-Bild Technik, um verschiedene Elemente, Trivia und auch Ungereimtheiten dem Zuschauer vor Augen zu führen. Das dieses absolut geniale Extra nicht auf der Blu-ray zu finden ist, darf schon als echte Frechheit bezeichnet werden.
Während in den USA die restlichen Featurettes auf diversen Editionen von bestimmten Ladenketten zu finden sind, müssen deutsche Kunden in die Röhre schauen. Zwar sind die insgesamt enthaltenen 40 Minuten an Dokumentationen recht sehenswert, aber eben unvollständig und thematisch auseinandergerissen.
Trailer, geschnittene Szenen, Bloopers oder Konzept-Galerien sind auf dem Super-Set" auch nicht zu finden.

FAZIT

"Star Trek Into Darkness" setzt den actionlastigen Trend seines Vorgängers von 2009 erfolgreich fort. Die junge "alte" Mannschaft der USS Enterprise darf erneut einen neuen "alten" Feind bekämpfen und das angestammte "Star Trek" Universum wieder ein Stück weiter auf den Kopf stellen.
Das 3D-Blu-ray Set von "Star Trek Into Darkness" bietet zwar exzellente Bild- und Tonqualität, aber patzt gewaltig bei den Extras. Hier muss Paramount Abbitte leisten, da Käufern der Scheibe dieses Top-Titels mehr als die Hälfte an essentiellen Extras bewusst vorenthalten wird!



Kay Pinno