Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



McQuade, der Wolf   (BLU-RAY)

McQuade, der Wolf
    
Original: Lone Wolf McQuade   (USA, 1983)
Laufzeit: 107 Min. (1080p)
Studio: Twentieth Century Fox / MGM
Regie: Steve Carver
Darsteller: Chuck Norris, David Carradine, Barbara Carrera, Robert Beltran, L.Q. Jones, R.G. Armstrong, Dana Kimmel u.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-HD-MA 1.0 Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa u.a.
Extras: Trailer
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2-/ 4 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Walker Texas Ranger"

Steve Carvers Abgesang auf den modernen Western in "McQuade, der Wolf" ist eine derart erfreuliche Unverschämtheit, dass es einem glatt den Atem raubt. Die Eröffnung des Films ist Western pur: eine Bande (natürlich) mexanischer Pferdediebe bringt im wüsten Grenzgebiet von Texas nicht nur eine Herde von Pferden sondern auch ein kleines Kommando mexikanischer Grenzer auf. Auf einem Hügel in angenehmer Ferne betrachter Ranger McQuade (Chuck Norris) das wüste Treiben. Als die Situation eskaliert greift der Ranger beherzt mit Blei und Handkante ein und schon können die Mexikaner ihre Burritos durch einen Strohhalm lutschen. Gefeiert wird das natürlich mit einer Dose Bier und seinem besten Kumpel Dakota (L.Q. Jones), der gerade aus dem aktiven Dienst der Texas Ranger scheidet. Bamm! Und damit ist der Federhandschuh für Chauvinismus, Rassismus, Machismo und der guten alten Lynchjustiz hingeworfen. Man muss sich schon ungläubig die Augen reiben, wie herrlich naiv und selbstverständlich einem dies alles in "McQuade" um die Ohren gehauen wird. Neben einer geschiedenen Frau samt Tochter, deren beider Emanzipationsversuche nur belächelt werden, einem neuen mexikanischen Partner, der natürlich ständig hilflos auf McQuade angewiesen ist.
In der texanischen Wüste braut sich jedoch schon Unheil zusammen: ein durchtriebener Waffenhändler geht immer rigoroser vor, um seine Vormachtstellung auszubauen. Als sich die Todesfälle häufen und auch noch McQuades Tochter entführt wird, sieht der Ranger rot. Neben einer schönen Gehilfin namens Lola (Barabra Carrera) bekommt McQuade auch noch Unterstützung durch FBI-Agent Jackson (Leon Isaac Kennedy). Im mexikanischen Hideout des Waffenbarons kommt es schließlich zum explosiven Showdown.
Mit "McQuade, der Wolf" lieferte Chuck Norris unfreiwillig die Vorlage für seine spätere TV-Hit-Serie "Walker Texas Ranger". (Eine Plagiagtsklage zwischen den Produzenten wurde später beigelegt und außergerichtlich gelöst). Trotz des etwas wirrfahrenen Plots und einigen unfassbaren Ausrutschern - die "Wasserschlacht" zwischen Chuck und Barbara Carrera muss sehen, um es zu glauben, Chucks wirklich realistische Bachelor-Hütte samt Titel-Wolf und ein Rollstuhl-Gnom als Unterweltboss - wirkt "McQuade" eben tatsächlich bereits wie ein TV-Pilotfilm, was das "offene" Ende zum Schluss deutlich (einschließlich unfassbarer Frauenstereotypen!) unterstreicht. Zu viel Action wird deshalb auch nicht geliefert, aber wenn dann qualmt es schon. So wird auch die Frage beantwortet, wie sich ein lebendig begrabener Chuck Norris befreien kann: mit seinem Truck! Ach ja, David Carradine spielt auch am Rande des Films mit und muss sich im Finale von Le Chuck ordentlich verdreschen lassen. Das macht Laune, aber kickt leider weniger aufregend, als dieses Gipfeltreffen der Karate-Könner vermuten ließe.

BILD

McQuade, der Wolf

Der anamorphe Widescreentransfer (1.85:1) kann sich sehen lassen. Gleich bei den leicht verfremdeten Eröffnungstiteln zeigt sich das Bild sauber und scharf, ohne dabei auf seinen Vintage-Charakter zu verzichten. Defekte oder Verunreinigungen konnten nicht ausgemacht werden. Mit einer leichten Portion Filmkorn, die den filmischen Charakter unterstreicht, bleiben Kontrast und Schärfe durchweg hoch. Die Farben sind natürlich und nicht überbetont. Der Schwarzlevel bleibt dabei tief und detailreich. Die Kompression bleibt unsichtbar. Ein sehr gelunger HD-Transfer.

TON

McQuade, der Wolf

Der Ton liegt diesmal in allen Sprachen im DTS-HD-MA 1.0 Format vor. Während der deutsche Track die Synchronspur deutlicher im Vordergrund liegen hat, liefert der englische Track ein wesentlich homogeneres Klangbild, das aber durch die Live-Dialoge öfter an Verständlichkeit verliert. Größe Dynamik oder Surroundaktivitäten gibt es hier natürlich nicht. Leider reduziert das 1.0 Format auch die Möglichkeit, nachträglich über die Anlage den Ton etwas aufzuwerten.

EXTRAS

Auf der Blu-ray von "McQuade, der Wolf" gibt es wieder nur einen US-Kinotrailer zu sehen.

FAZIT

Chuck Norris' Auftritt als Texas Ranger in "McQuade, der Wolf" inspirierte Norris eigene TV-Erfolgsserie "Walker Texas Ranger", die aber deutlich weichgespülter wurde. Als Bier-saufendes Westernrelikt und einsamer Ballermann darf er in "McQuade" noch hübsch politisch unkorrekt sein. Die Blu-ray liefert einen guten HD-Transfer, aber wieder nur Sound im 1.0 Format und das bei allen Sprachen.



Kay Pinno