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REVIEWS



Blade 2 (R1)   

Blade 2 (R1)
    
Original: Blade 2   (USA, 2001)
Laufzeit: 117 Minuten (NTSC)
Studio: New Line
Regie: Guillermo del Toro
Darsteller: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ron Perlman, Thomas Kretschmann, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS-ES 6.1 Englisch DD-EX5.1 Englisch
Untertitel: Englisch
Extras: Kommentar, Making of, Deleted Scenes,u.v.m.
Preis: ca. 25 Dollar
Wertung: 1 / 1 / 1 (Bild/Ton/Extras)


"Uuuuuuhhh! That’s so exciting!!"

Nach vier Jahren Leinwandabstinenz ist Vampirjäger Blade wieder da. Auf der Suche nach seinem totgeglaubten Kumpel Whistler hat es ihn inzwischen nach Prag verschlagen. Dort haben die Spitzzähne den alten Mann in eine Blutgewinnungsanlage gepfercht. Nach einer gewagten Befreiungsaktion bekommt der “Daywalker” schnell Besuch von ein paar Abgesannten der Vampir-Nation. Allerdings sind die nicht hinter seinem Kopf sondern hinter seinen Fähigkeiten als tödlichem Jäger her. Inzwischen hat sich nämlich eine andere Spezies Blades Titel als Vampirjäger Nr.1 geschnappt: Die “Reaper” ernähren sich nämlich hauptsächlich von Vampirblut. Gemeinsam gehen Blade und Whistler mit einer Vampirelite-Truppe, dem “Blood Pack”, auf die Suche nach den gefährlichen Mutanten. Mit einer weitaus größeren Gung-Ho Mentalität als Stephen Norrington geht Regie-Nachfolger Guillermo del Toro (“Mimic”, “The Devil’s Backbone”) bei seiner actionlastigen Horrorextravaganz zu Werk. Mit einem starken Einsprengsel gotischem Horror setzt der Mexikaner auf komprisslose Non-Stopp-Action, die im Kino auch eingefleischten Bladefans ein wenig zu viel wurde. Doch ebenso wie das Original gewinnt “Blade 2” beim zweiten Hinsehen an Größe. Das Konzept der “Reaper” ist großartig präsentiert während das Bloodpack leider hauptsächlich nur als Reaper-Futter Verwendung findet. Stilistisch und technisch spielt “Blade 2” in der Oberliga. Der erste Einsatz der sogenannten L-Cam (=liberated Camera), die innerhalb von Bewegungen die unmöglichsten Positionen einnehmen kann, sorgt für furiose Momente. “Blade 2” ist ein ebenbürtiges Sequel, dass das Vampiruniversum konsequent weiterspinnt ohne sich durch die überbordene Action zu sehr aus den Augen zu verlieren.

BILD

Blade 2 (R1)

In Sachen Qualität haben die Jungs von New Line schon seit jeher Standards auf dem US-Markt gesetzt. Dies trifft auch für die visuelle Präsentation (1.85:1 anamorphes Widescreenformat) von “Blade 2” zu. Die Vorlage des Films ist in perfektem Zustand und drängt dem Zuschauer keine Flecken oder Spratzer auf. Schärfe und Kontrast sind ebenfalls voll auf der Höhe und unterstützen den perfekt gewählten Schwarzlevel, der nur in ganz wenigen Momenten ein wenig dünn wirkt. Trotz vieler Dunkelszenen bleibt ein hoher Detailreichtum vorhanden. Die Farbwiedergabe ist stark und unterstreicht den wirksamen Einsatz der Farbpalette von Amber-, Blau- und Rottönen. Die sehr gute Kompression sorgt für ein ruhiges Bild ohne Störmuster. Absolute Oberklasse.

TON

Blade 2 (R1)

Der Sound steht der Bildqualität in Nichts nach und übertrifft diese sogar noch. Der diskrete 6.1 DTS-Sound ist eine Wucht und lässt das volle Surroundspektrum zur Geltung kommen. Ob spärlich eingesetzte ambiente Effekte wie in der Kanalisation von Prag oder der bombastische Partysound im “House of Pain”, die komplette Palette an klanglichen Qualitäten wird hier ausgereizt. Zwar bietet der Soundtrack keine “typischen” Demo-Momente für die Heimkinoanlage, doch allein die ebenfalls als perfekt zu bezeichnende Abmischung zwischen Musik, Effekten und sauberen Dialogen ist erstaunlich. Alle Textanteile sind trotz dramatischer Soundkulisse immer verständlich. Die Unterschiede zur DD-EX bleiben zwar wieder nur marginal, werden aber in der “House of Pain”-Sequenz sher deutlich. Mit mehr Bass und klarerer Trennung/Ortung von Soundquellen hat der DTS-Track hier die Nase vorn.

EXTRAS

Als fette 2-Disc Special Edition bringt “Blade 2” eine wirkliche Fülle an Extras mit, was nicht zuletzt an Guillermo del Toros eigener Vorliebe für dieses Medium liegt. Schon auf der ersten Film-Scheibe befinden sich zwei Audiokommentare und eine isolierte Soundtrack-Audiospur für die Musik mit zusätzlichen/alternativen Stücken. Auf dem ersten Audiokommentar sprechen Regisseur Guillermo del Toro und Produzent Peter Frankfurt sher enthusiastisch und vor allem echt witzig über das Projekt. Hier wird kaum ein Blatt vor den Mund genommen und so schenken sich die beiden Kontrahenten am Mikrofon nichts. Ein echter R-rated Audiotrack. Yieks. Im Vordergrund der Unterhaltung steht die eigentliche Produktion und zahlreiche Anekdoten über Schauspieler und Veränderungen am fertigen Film. Auf Audiokommentar Nr. 2 sprechen Drehbuchautor David Goyer und Blade alias Wesley Snipes selbst über die Entwicklung des Projekts, das Blade-Universum, Veränderungen zum ersten Blade und ebenfalls wie eine weitere Fortsetzung aussehen konnte. In der regen Unterhaltung bekommen auch del Toro und Frankfurt ihr Fett weg. Goyer übernimmt dabei ein wenig den Part des Interviewer und gibt Snipes einige gute Vorlagen. Beide Tracks sind höchst unterhaltsam und inhaltlich ordentlich. Ein definitives Pflichtprogramm.

Auf der zweiten Scheibe wird das volle Programm an Zusatzmaterial aufgefahren. An erster Stelle kommt dabei die “interaktive” Dokumentation “The Blood Pact: The Making of Blade 2” mit einer Laufzeit von 86 Minuten. Hier gibt es keine überflüssigen PR-Statements oder lange Filmclips zu beäugen. Dies ist ein fast ungeschminkter Blick hinter die Kulissen der Produktion. Zu lang gerieten dabei nur die letzten 15 Minuten, die fast ausschließlich unkommentierte Videoaufnahmen von der Soundtrack-Aufnahme mit einem Orchester zeigen. Da hätte auch die Hälfte der Zeit gereicht. Innerhalb der Dokumentation können zusätzlich noch fünf weitere Clips angewählt werden, die jeweils einen kleinen thematischen Exkurs darstellen (z.B. das allgemeine Thema “Vampir-Mythos”). Diese Vignietten können im Menü auch einzeln angewählt werden. In der Sektion “Deleted/Alternate Scenes”, die durch ein persönliches Intro von Guillermo del Toro eingeleitet wird, gibt es insgesamt 16 Szenen mit optionalen Kommentar und einer Laufzeit von über einer halben Stunde zu bewundern. In bester Qualität (anamorphes Widescreenformat) sind die meisten Schnipsel nur längere Versionen existierender Szenen. Wirklich interessante, neue Elemente zur Geschichte werden hier nicht verraten. Nur der komplette Flashback, wie Blade und Whistler das erste Mal aufeinandertreffen, ist recht drollig anzuschauen. Im “Production Workshop” darf man sich sechs Szenen in verschiedenen Entwicklungsstadien vergleichen. Vom originalen Drehbuch zum “Shooting Script” über Storyboards und Setaufnahmen bis zum fertigen Film kann hier aber leider nicht mit der Angle-Funktion gearbeitet werden. Hier sind alle Elemente nur einzeln anwählbar. Schade. In der Abteilung “Visual Effects” lassen sich drei ausgiebige Videoclips finden, die sich mit den digitalen Stuntmännern, den Creature-Effekten und der Produktion verschiedener Special Effekts auseinandersetzt. Hier wird sehr deutlich, wieviel Arbeit in ganz wenigen Sekunden Film stecken kann. Hervorragend. Der Bereich “Notebooks” zeigt ausgiebig verschiedene persönliche Aufzeichnungen von Guillermo del Toro und seinen Mitarbeitern während der Produktion. In der “Art Gallery” findet sich alles an Preproduction-Concept Art, die je zu “Blade 2” gezeichnet wurde. Zum Abschluß folgt das unvermeidliche “Promotional Material” mit Trailern, den Informationen des EPK und dem Cypress Hill Video “Child of the West.”

FAZIT

New Line hat wieder einmal eine meisterliche DVD-Umsetzung eines ihrer Kassenschlager verbrochen. Der hohe Qualitätsanspruch wird zusätzlich mit einer Fülle an extrem guten Extras belohnt. Absolut empfohlen!!!



Kay Pinno